Franklin (mit Fotostrecke)

Markante Hochhäuser, günstige Wohnungen

Lesedauer: 

Mit sieben großen Projekten ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft im neu entstehenden Stadtteil Franklin vertreten – bei einem Rundgang mit dem Aufsichtsrat zog Geschäftsführer Karl-Heinz Frings eine Zwischenbilanz. Man werde Wohnraum in allen Segmenten schaffen, sagte er – ein Überblick. 

Bild: GBG

Baubeginn im Frühjahr

Sie sollen einmal die Silhouette des neuen Stadtteils bilden: vier Hochhäuser, jeweils in der Form eines H, eines O, eines M und eines E – ergibt zusammen „HOME“, das englische Wort für „Zuhause“. Die GBG baut das „Hochhaus H“ und das „Hochhaus E“. Letzteres soll auf der nördlichen Seite der George-Washington-Straße entstehen, der Baubeginn ist fürs kommende Frühjahr vorgesehen. Geplant sind 110 Eigentumswohnungen. Die Form des E ergibt sich durch teilweise leicht eingerückte Geschosse.

Bild: GBG

Größtenteils aus Holz

An der George-Washington-Straße, in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Hochhaus H“, plant die GBG ein längliches Gebäude, das zum großen Teil aus Holz errichtet ist. Das Modell zeigt ein Mehrparteienhaus mit vielen Balkonen und Terrassen. Insgesamt sollen darin 32 Wohnungen entstehen – entweder mit zwei oder drei Zimmern. Das sogenannte Holzhybridgebäude liegt direkt an der Europaallee, einer Wegachse, die von Südwesten nach Nordosten quer durch den neuen Stadtteil Franklin führen wird.

Bild: GBG

Doppelgeschoss als Verbindung

Auch das „H-Hochhaus“ baut die GBG. Es handelt sich dabei genau genommen um zwei Hochhäuser, die ungefähr auf halber Höhe per Doppelgeschoss verbunden sind, was die Form eines H ergibt. Als Baustart ist laut GBG-Chef Karl-Heinz Frings der Herbst 2021 anvisiert, vorgesehen sind hier rund 120 Mietwohnungen. Beide GBG-Hochhäuser werden rund 50 Meter hoch sein. Die beiden anderen Gebäude aus der Stadtsilhouette – das „Hochhaus M“ und das „Hochhaus O“ – baut die RVI-Gruppe aus Saarbrücken.

Bild: imo

Wie früher die Amerikaner

Die drei Gebäude an der Thomas-Jefferson-Straße sind sozusagen Zeugen der Vergangenheit. Früher haben dort Soldaten mit ihren Familien gelebt. Die GBG hat die drei Häuser unter dem Projekttitel „Amerikanisches Wohnen“ komplett saniert, mit dem Ziel, den Charakter der Gebäude zu erhalten. Sie hatten zum Beispiel keinen Balkon – und haben auch jetzt keinen. Gesamtkosten der Sanierung: knapp zehn Millionen Euro. 18 Wohnungen gibt es dort pro Gebäudereihe, also insgesamt 54 – alle sind Sozialwohnungen. Da man auch die Zuschnitte der früheren Soldatenunterkünfte beibehalten hat, gibt es dort Drei-, Vier- und Fünf-Zimmer-Wohnungen. Letzteres ist bei Sozialwohnungen eher selten. Eines der Häuser ist bereits komplett vermietet, die anderen beiden sollen im Herbst dieses Jahres und im kommenden Frühjahr folgen. Die GBG hat nach eigenen Angaben lange Wartelisten für die Wohnungen mit der Mietobergrenze von 7,50 Euro.

Bild: imo

Experiment in Sachen Energie

Es ist eine Art Energie-Experiment, gefördert von der Europäischen Union. Die Frage dabei: Wie viel energetische Sanierung lohnt sich wirtschaftlich, und wie sieht der tatsächliche Verbrauch in Abhängigkeit von den Energiestandards aus? Das „Square-Projekt“, das sind zwei identische Häuser mit jeweils 24 Wohnungen. Das westliche davon (im Bild links) wurde gemäß Energieeinsparverordnung 2014, also nach „normalem“ Standard, energetisch saniert – etwa mit Außendämmung und doppelt verglasten Fenstern. Das östliche Gebäude (rechts) hat dagegen Komponenten eines Passivhauses, also eine Photovoltaik-Anlage mit Stromspeicher, eine Wärmepumpe sowie ein Lüftungssystem, das der Abluft Wärme entzieht und diese wieder ins Haus führt. Die Hochschule Esslingen wertet den tatsächlichen Energieverbrauch der Häuser aus und vergleicht ihn. In beiden sind noch Wohnungen frei – im einen Haus beträgt die Miete 10,63 Euro, im anderen 13,50 Euro pro Quadratmeter.

Bild: imo

Das erste Mal seit 20 Jahren

„Laubenganghäuser“ nennt die GBG ihre Neubau-Sozialwohnungen auf Franklin, weil die Wohnungstüren über außenliegende Zugänge zu erreichen sind. Die drei Gebäude an der Thomas-Jefferson-Straße sind ein besonderes Projekt, schließlich hat die GBG zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder Neubau-Sozialwohnungen errichtet. Sie sind vor allem deshalb entstanden, weil die Landesregierung die Fördergelder für den sozialen Wohnungsbau zuletzt deutlich erhöht hatte. In den drei Häusern an der Jefferson-Straße entstehen insgesamt 130 Wohneinheiten – davon 120 Sozialwohnungen. Gesamtkosten: rund 30 Millionen Euro. Die Wohnungen haben zwischen einem und vier Zimmern. Die ersten Mieter sollen zum 1. August einziehen. Zwei weitere solche Gebäude entstehen für knapp 18 Millionen Euro etwas südlicher an der George-Washington-Straße, mit weiteren rund 80 Sozialwohnungen. Sie haben zwischen einem und drei Zimmern. Die Fertigstellung ist für spätestens März 2021 geplant.

Bild: imo

Neue Heimat für Klinik-Schulen

Die Wand im Foyer zeigt eine Art Mosaik, schwarze Kacheln formen die Buchstaben MMS, das steht für Mannheim Middle School. Hier gingen früher die Kinder der US-Soldaten zur Schule. Die GBG hat das Gebäude gekauft, für rund zwölf Millionen Euro saniert und an das Universitätsklinikum vermietet, das hier seit April seine bislang getrennt untergebrachten Schulen unter dem Namen „UMM Akademie“ bündelt. Das Klinikum spricht von einem der „modernsten Ausbildungszentren für medizinische Berufe in Deutschland“. Die „UMM Akademie“ bilde insgesamt rund 700 Pflegefachkräfte, Physiotherapeuten, Medizinisch-Technische Assistenten sowie Vertreter weiterer Gesundheitsberufe aus. Außerdem würden zahlreiche Weiterbildungskurse – etwa zur Pflegefachkraft für Intensivpflege und Anästhesie sowie für die Stationsleitung – angeboten. Bilder: Schmidhuber/GBG

Info: Weitere Bilder des Rundgangs in der angehängten Fotostrecke.

Mannheim

Bauprojekte auf Franklin

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
14
Mehr erfahren

Franklin und GBG

Bis 2025 soll auf der früheren US-Kasernenfläche Franklin in Käfertal ein neuer Stadtteil für rund 10 000 Menschen entstehen. Aktuell wohnen dort rund 1600 Personen.

Laut städtischer Projektentwicklungsgesellschaft MWSP sind 4600 Wohneinheiten geplant, rund die Hälfte zur Miete – circa 900 davon im preisgünstigen Segment.

Bei den Immobilien zum Kaufen liegt der größte Teil der Wohnungen im mittleren bis gehobenen Segment mit Preisen ab 2800 Euro pro Quadratmeter. Ein Teil der Häuser kostet allerdings maximal 300 000 Euro.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG baut auf Franklin rund 580 Wohnungen, rund 500 sind Mietwohnungen. Knapp 260 sind Sozialwohnungen nach dem Landeswohnraumfördergesetz – es gilt also eine Mietobergrenze von aktuell 7,50 Euro pro Quadratmeter, und die Mieter benötigen einen Wohnberechtigungsschein, der an bestimmte Einkommensgrenzen gekoppelt ist. imo

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen