IGMH - Mit dem symbolischen ersten Spatenstich beginnt die Sanierung der Freisportanlagen / Neue Halle als zweiter Schritt

Integrierte Gesamtschule Herzogenried: Spatenstich für neue Sportanlagen

Von 
Bertram Bähr
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Arbeiteten beim offiziellen Start für den Bau der neuen Sportanlagen an der IGMH Hand in Hand (v.l.): Karl-Heinz Frings (BBS), Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, IGMH-Direktor Rainer Bade, Bildungsbürgermeister Dirk Grunert und Peter Doberass (BBS). © Bertram Bähr

Mannheim. Im Jahr 2024 feiert die Integrierte Gesamtschule Herzogenried ihr 50-jähriges Jubiläum. Und hofft auf ein ganz besonderes Geschenk: die Fertigstellung der völlig neu konzipierten Sportanlagen und einer neuen Halle mit vier Feldern. Der Startschuss für das Großprojekt fiel am Montag mit dem symbolischen ersten Spatenstich für die Umgestaltung der Außensportflächen.

Abschluss des Projekts bis April 2024 geplant

Noch bis Mitte 2018 musste die IGMH davon ausgehen, dass die Stadt an den Sportanlagen nur die gröbsten Schäden behebt. Kurz danach kündigte die Bundesregierung ein Sonderprogramm für die Sanierung kommunaler Sporteinrichtungen an.

Im April 2019 sagte der Bund zu, die Neugestaltung der IGMH-Sportanlagen mit 3,854 Millionen Euro zu unterstützen. Damit sah sich auch die Stadt in der Lage, ein Projekt aus einem Guss zu stemmen.

Zunächst ging die Verwaltung davon aus, die Freiflächen bis zum Sommer 2020 und die Halle bis Herbst 2021 sanieren zu können. Dass sich die Halle als nicht mehr sanierungsfähig erwies, warf den Zeitplan völlig über den Haufen.

Wenn alles glatt läuft, sollen die Freisportanlagen im Mai 2022 und die neue Halle im April 2024 zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten bewegen sich in einer Größenordnung von 16,2 Millionen Euro. bhr

Bis Mai 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – erst danach wird die bestehende Sporthalle abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Ursprünglich geplant war eine Generalsanierung der Halle. Doch während der bautechnischen Untersuchung stießen die Fachleute auf eine unliebsame Überraschung: Der Stahl in den Decken wies „Materialfehler“ auf – im schlimmsten Fall drohte ein Einsturz der Dachkonstruktion. Die Halle musste deshalb vor fast genau einem Jahr geschlossen werden – und gilt als nicht mehr sanierungsfähig.

Umso mehr freute sich IGMH-Direktor Rainer Bade am Montag über den Start des ambitionierten Vorhabens: „Sie sehen heute einen überglücklichen und rundum zufriedenen Schulleiter vor sich“, sprach er vor ausgewähltem Publikum von einem „Freuden- und Feiertag“. Der Beginn der Arbeiten stelle „einen bedeutenden Meilenstein in der Weiterentwicklung der Schule“ dar.

„Wenn alles klappt wie geplant, werden wir im Frühjahr 2024 gemeinsam das neue Sportareal einweihen können“, blickte Bildungsbürgermeister Dirk Grunert in die Zukunft. Dass die Bundesregierung sich an den Kosten des Projekts mit fast 3,9 Millionen Euro beteilige, trage diesem „besonderen Standort“ Rechnung. Mit dem Gesamtschulkonzept und dem ausgeprägten Sportprofil leiste die IGMH schließlich einen „wesentlichen Beitrag“ zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit. Nicht zuletzt kompensiere das „im Rahmen des Ganztagsbetriebs verfügbare, vielfältige Sport- und Freizeitangebot fehlende Vereins- und Breitensportangebote“.

So sieht es auch Peter Doberass, Geschäftsführer der städtischen Schulbaugesellschaft BBS. Ein Ziel sei es, mehr Sport und Bewegung nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für den gesamten Stadtteil leisten zu können. So sollen zwei der sieben geplanten Sportfelder der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen – was gerade „im Kontext der Gesamtstrategie für das Sanierungsgebiet Neckarstadt-West von großer Bedeutung“ sei.

Suche nach Ersatzsportstätten

Die Planung sieht vor, die beiden öffentlichen Bereiche durch Ballfangzäune von der übrigen Anlage abzugrenzen. Gleichwohl sei eine Nutzung durch den Schulsport „gewünscht und gewährleistet“. In den fünf weiteren Bereichen entstehen unter anderem Spielfelder für Basket-, Fuß-, Hand- und Volleyball sowie ein Multifunktionsspielfeld, das durch die stufenweise Anordnung der Sitzgelegenheiten „Arena-Charakter“ bekommt und auch als Veranstaltungsfläche genutzt werden kann. Außerdem geplant sind mehrere Kurzstrecken-Laufbahnen, ein Beachvolleyballfeld und ein Rundlaufparcours, der über die gesamte Sportanlage führt.

Im zweiten Bauabschnitt entsteht voraussichtlich ab Sommer 2022 der Hallenneubau. Die Arbeiten beginnen mit dem Abriss des alten Gebäudes, das durch eine Drei-Feld-Halle und eine separate Ein-Feld-Halle samt Nebenräumen ersetzt wird.

Bis es so weit ist, werde man – wie schon in den vergangenen Monaten – eine „harte Geduldsprobe“ bestehen müsse, so Rainer Bade. So braucht es während der Übergangszeit Ersatzsportstätten. Der Schulleiter denkt beispielsweise an die GBG-Halle ganz in der Nähe der IGMH und an die Bertha-Benz-Halle in der Waldhofstraße. Aber das wird wohl nicht reichen. „Wir sind für das nächste Schuljahr noch am Kämpfen“, sagte Bade auf Anfrage des „Mannheimer Morgen“. Noch sei unklar „wie viel wir bekommen können, und ob das reichen wird“.

Die Situation verschärft sich vor allem ab September und dem nahenden Winterhalbjahr. Denn anders als während der dritten Corona-Welle sind Schulsport im Allgemeinen und Kontaktsportarten im Besonderen inzwischen wieder in vollem Umfang erlaubt.

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