Bildung - Integrierte Gesamtschule Herzogenried möchte den Wert der Demokratie mit Workshops, Talkrunde, künstlerischen Aktionen und mehr verdeutlichen

Friedensmarsch als Höhepunkt des Europatags

Von 
Bertram Bähr
Lesedauer: 
Schülerinnen und Schüler der IGMH sind seit gut einem Jahr „Juniorbotschafter“ des Europäischen Parlaments. Unser Bild zeigt die Zertifikats-Übergabe. © Michael Ruffler

Mannheim. „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“: So darf sich die Integrierte Gesamtschule Herzogenried (IGMH) seit knapp zwei Jahren nennen – als erste im Regierungsbezirk Karlsruhe (Nordbaden). Das ist zum einen eine hohe Auszeichnung. Zum anderen verpflichtet dieser Titel auch. Vor der offiziellen Zertifizierung musste die IGMH unter Beweis stellen, dass ihr das Thema Europa wichtig ist. Und auch in ihrer täglichen Arbeit einen Beitrag dazu leisten. So traf sich beispielsweise regelmäßig eine Europa-AG – unter anderem, um Aktionen zu organisieren. Außerdem gibt es eine (achte) Europa-Klasse, die ganz aktuell eine digitale Schnitzeljagd organisiert hat.

Sie gehört zu einem Großereignis, das jetzt kurz bevorsteht: der erste Mannheimer Europatag am Freitag, 13. Mai, organisiert vom Oberstufen-Seminarkurs Eventmanagement. Am Vormittag stehen zwei Dutzend Workshops für Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Mannheimer Schulen auf dem Programm – in der IGMH selbst und an weiteren Orten wie etwa dem Technoseum, der Kunsthalle, dem Landgericht oder der Jesuitenkirche. Ein Höhepunkt des Tages ist der Friedensmarsch, der ab 11 Uhr vom Schloss zur IGMH führt. Dort solle „bei der Schlussveranstaltung Europa und die demokratische Idee gefeiert werden“, teilt Heike Scholz vom Schulleitungsteam mit.

Planspiel mit Partnerschulen

Zu einer Talkrunde begrüßt die IGMH unter anderem Jürgen Strube, den früheren Vorstands- und Aufsichtsrats-Vorsitzenden der BASF. Er hat gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Schirmherrschaft für den Europatag übernommen und unterstützt das Event auch finanziell mit der von ihm und seiner Tochter gegründeten Strube-Stiftung. Es mache zuversichtlich, „wenn ich sehe, wie junge Menschen sich mit Herzblut für europäische Werte einsetzen“, begründet er sein Engagement. Es sei wichtiger denn je, „Freiheit und Demokratie vor Aggression und Hegemoniestreben autoritärer System zu schützen“.

Mehr zum Thema

Wechsel

Was Schulleiter Rainer Bade der IGMH hinterlässt

Veröffentlicht
Von
Bertram Bähr
Mehr erfahren
Beruf

IGMH lädt in Mannheim zur schuleigenen Ausbildungsmesse ein

Veröffentlicht
Von
baum
Mehr erfahren

Neben Strube nehmen an der von Norbert Lang (Rhein-Neckar-Fernsehen) moderierten Talkrunde IGMH-Leiter Rainer Bade, Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, Dorothee Höfert (Kunsthalle) und Virginie Jouhaud-Neutard (Institut Français Mannheim) teil. Auf dem Programm stehen außerdem Flashmobs, ein Europaquiz und ein Abschlussfest mit künstlerischen Acts für alle teilnehmenden Klassen und Gäste und ein Austausch über die Vormittags-Workshops.

Unter anderem geht es bei ihnen um Mannheim als Stadt der Vielfalt, Flucht und Migration, gelebte Diversität, Religionsfreiheit, Fake News, Nachhaltigkeit oder die künstlerische Auseinandersetzung mit den Grundwerten Europas. Voraus geht dem Europatag am 12. Mai ein ganztägiges Planspiel gemeinsam mit Jugendlichen der IGMH-Partnerschulen aus Constanza (Rumänien), Zagreb (Kroatien) und dem Bach-Gymnasium im Stadthaus.

Die IGMH hatte bei allen Mannheimer Schulen um Teilnehmer geworben. Die Resonanz, so Heike Scholz, sei wohl nicht zuletzt wegen der Corona-Nachwirkungen und Prüfungen etwas verhalten gewesen. Aber alle Workshops konnten mit Schülergruppen besetzt werden.