Mit einer Mitteltemperatur von 8,4 Grad war der April in Mannheim um 1,5 Grad zu kalt. Das teilte Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mit. Er wertet für die Quadratestadt die Wetterdaten aus. Kein Scherz: Der wärmste Tag war der 1. April mit einem Höchstwert von 24 Grad. Das reicht zwar noch nicht für einen meteorologischen Sommertag, hat sich aber schon fast so angefühlt. Die tiefste Temperatur betrug unterdessen in den Frühstunden des 13. April -2,4 Grad. Insgesamt gab es sieben Frosttage, Durchschnitt sind drei Frosttage, so Pfaffenzeller.
Nur fünf Monate waren trockener
Die Sonne schien 219,4 Stunden. Und am 25. April schien die Sonne mit 13,1 Stunden am längsten, berichtet der DWD-Experte. Mit einer Monatssumme von 16,4 Millimetern (entspricht Liter pro Quadratmeter) war dieser Monat erneut viel zu trocken. „Es war der sechsttrockenste April seit Aufzeichnungsbeginn“, macht Pfaffenzeller deutlich. Vom 19. April bis zum 27. April gab es zudem gar keinen Niederschlagstag.
Im Monatsverlauf gestaltete sich das Wetter wie folgt: Zuerst regierte noch Hoch Nicole angefüllt mit subtropischer Warmluft, aber schon zum 2. April steuerte Tief Siegfried kühlere Luft nach Baden-Württemberg. Die geriet dann unter den Einfluss von Hoch Odette, so der DWD-Experte. „Bei viel Sonne und Trockenheit, kletterte das Thermometer zum Monatsbeginn auf 24 Grad, danach lagen die Höchstwerte bei kühlen 13 Grad.“ Mit Tief Ulli wurden wiederholt Kaltluftstaffeln vom Nordmeer nach Süddeutschland gelenkt und dabei die milde Luft schnell verdrängt. „Viele Wolken dominierten das Himmelsbild, und zeitweilig gab es kurze Schneeregenschauer“, resümiert Pfaffenzeller. Die Höchstwerte erreichten nur 7 bis 10 Grad, und nachts gab es teils Frost bis -1 Grad.
Infos und Historie
- Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
- Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt.
- 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.
Die Tiefs Vincent und Wilken steuerten dann milde und teils feuchte Luftmassen an den Neckar. Starke Bewölkung, doch nur am 11. April etwas mehr Regen sorgten für etwas Ausgleich für das zuvor sehr trockene Wetter. Die Maxima erreichten 15 bis 17 Grad. Zwischen Hoch Queen von den britischen Inseln nach Skandinavien reichend und Tief Xander über dem Balkan strömte daraufhin zur Monatsmitte polare Kaltluft an den Neckar. „Wolkige und sonnige Tage wechselten sich ab, und abgesehen von einzelnen kurzen Regenschauern blieb es trocken“, erklärt Pfaffenzeller. Die Höchstwerte erreichten nur kühle 9 bis 13 Grad. Nachts gab es erneut wiederholt Frost bis -2 Grad.
Die Hochdruckgebiete Queen, Renate und Sandra lenkten erwärmte Polarluft aus Nord bis Ost nach Baden-Württemberg. Es blieb sonnig mit ein paar Quellwolken. Mit zunehmendem Tiefdruckeinfluss von Tief Beat und Christian wurde gegen Monatsende anfangs milde, dann zunehmend kühle Luft nach Baden-Württemberg transportiert. Anfangs gab es noch viel Sonne, dann starke Bewölkung und Regen bei Höchstwerten von anfangs 22 und zum Ende 10 Grad.
So kalt wie in diesem Jahr war der April im ganzen Land übrigens seit 40 Jahren nicht mehr. Nach der vorläufigen Bilanz des DWD betrug der Temperaturdurchschnitt des als launenhaft geltenden Monats in diesem Jahr 6,1 Grad. (mit dpa)