Mannheim. Die Polizei hat bei Kontrollen des Schwerlastverkehrs auf der Mannheimer BBC-Brücke insgesamt 121 Verstöße gezählt. Überwacht hatten die Beamten die unzulässige Durchfahrt der Fahrzeuge mit über 12 Tonnen Gesamtgewicht von Dienstag, 12. Mai, bis Donnerstag, 14. Mai, jeweils in beide Fahrtrichtungen, teilte die Behörde mit. Dabei waren die Kontrolleure an den jeweiligen Tagen nur wenige Stunden im Einsatz: fünf Stunden am Dienstag, drei am Mittwoch und weitere vier am Donnerstag. Das macht eine Gesamteinsatzzeit von zwölf Stunden. Hochgerechnet kommt es pro Stunde also etwa zu zehn Verstößen durch den Schwerlastverkehr auf der Brücke mit eigeschränkter Leistungsfähigkeit.
Am Dienstag kontrollierte die Polizei von 7 bis 12 Uhr. Hierbei wurden mit 57 Verstößen die meisten der drei Kontrolltage gezählt. Am Mittwoch verstießen 26 Fahrer im Zeitraum von 12 bis 15 Uhr gegen das Durchfahrtsverbot. Am Donnerstag stellten die Beamten zwischen 7 und 11 Uhr 39 Verstöße fest.
Negativ fiel der Polizei vor allem ein Lkw-Fahrer am Donnerstag auf, der die Maßnahmen wohl nicht ganz so eng sah: Er befuhr die Brücke sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt verbotswidrig. Zu dem Bußgeld von 115 Euro der ersten Überfahrt kam eine verdoppelte Sicherheitsleistung obendrauf, womit sich die Strafe somit auf 345 Euro summierte. Auch ein Fahrlehrer habe mit seinem Schüler die Brücke befahren wollen. Er habe das Wissen seines Schülers testen wollen, um zu zeigen, dass er durch eine Fahrprüfung gefallen wäre.
Stadt schließt Vollsperrung nicht aus
Die Überfahrt der BBC-Brücke ist für den Schwerlastverkehr bereits seit November 2019 untersagt. Das Ergebnis der jüngsten Kontrollen sei „ein Beleg dafür, dass die Reduzierungsmaßnahmen bisher nicht greifen und die Tonnenbelastung auf der BBC-Brücke aktuell sehr hoch ist“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Nur durch das Einhalten des Verbots könne „von weiteren Einschränkungsmaßnahmen derzeit abgesehen und eine Vollsperrung des Brückenbauwerks bis zum Neubau voraussichtlich ab dem Jahr 2024 vermieden werden.“