Ein offener Austausch über berufliche Hindernisse und Lösungswege für Frauen in der Wissenschaft – mit ihrem gegründeten Netzwerk „Wuman“ wollen Anne-Sophie Waag und Meike Bonefeld genau das möglich machen. Die Initiative ist dabei ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen in Mannheim und setzt sich für Gleichstellung ein.
„Wir treffen uns monatlich und haben jeweils ein Thema, das wir besprechen“, berichtet Bonefeld. Dabei diskutieren die Frauen etwa über die Frage, ob eine Promotion wirklich sinnvoll ist oder nicht.
Sprachrohr für Akademikerinnen
Was „Wuman“ von anderen Gleichstellungsinitiativen unterscheidet? „Wir sprechen aus der Mitte der Wissenschaftlerinnen und wollen unsere Anliegen in die Institutionen tragen“, erklärt Waag und betont die enge Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen selbst. Um neue Impulse zu finden, lädt die Imitative eben auch Professorinnen und Mitarbeiterinnen der Lehrstühle ein.
Auch die Stabstelle für Gleichstellung und soziale Vielfalt der Uni Mannheim bestätigt: je höher die wissenschaftliche Karrierestufe, desto geringer der Frauenanteil. „Manche Frauen merken das bewusst“, sagt Bonefeld. Sie schlägt vor, deshalb manche Strukturen neu zu gestalten und somit Frauen die Möglichkeit zu geben, mehr Zeit für Kinder und Karriere zu haben. Aber auch die Frauen selbst müssten dabei mehr in die Öffentlichkeit treten und beispielsweise ihre Forschungen vorstellen.
„Das Paradoxe an unserer Laufbahn ist: Wer es geschafft hat. den weiten, steinigen Weg zur Professur zu meistern, erhält unheimlich viele Freiheiten“, sagt Waag. Auf dem Weg nach oben verweist die Gründerin jedoch auf eine Tücke, von der ihr schon viele Betroffene erzählt hätten: „Viele junge Mädchen sind lange davon überzeugt, dass es keine Benachteiligung von Frauen gibt. Doch nach einigen Jahren im Berufsleben kommt der Punkt, an dem viele Wissenschaftlerinnen merken, dass die Chancen doch nicht gleich verteilt sind.“