Würdigung - Freunde des Dossenwalds zeichnen Pressevertreter aus / Auch Mitarbeiter und Redakteur des „MM“ gewürdigt / Zeremonie war wegen Corona-Pandemie mehrmals verschoben worden

Mannheim-Süd: Journalisten für Verdienste um Dossenwald geehrt

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Freude über die Ehrung (v.l.): „MM“-Redakteur Konstantin Groß, Heike Warlich und „MM“-Mitarbeiterin Marion Schatz bekamen von Rolf Dieter (r.) den Igel überreicht. © Marcus Schwetasch

Mannheim. Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal überhaupt haben die Freunde des Dossenwalds ihre höchste Auszeichnung verliehen - den Dossenwaldigel. Er geht an Menschen, die sich in unterschiedlicher Weise um das Naherholungsgebiet im Süden Mannheims verdient gemacht haben. In diesem Jahr haben gleich drei Menschen die Trophäe verliehen bekommen: „MM“-Redakteur Konstantin Groß, die freie Journalistin Heike Warlich sowie die „MM“-Mitarbeiterin Marion Schatz. Dass es sich bei den Geehrten allesamt um Vertreter der Presse handelt, ist kein Zufall. „Die Unterstützung, die unser Verein von der Presse erfahren hat, ist unglaublich. Wir haben eine sehr gute Rückkopplung“, sagte Rolf Dieter, Altstadtrat und Vorsitzender des Vereins Freunde des Dossenwalds. Die Preisverleihung fand in der Villa der Heinrich-Vetter-Stiftung in Ilvesheim statt.

Die Ehrung war eigentlich schon länger geplant, wegen der Corona-Pandemie wurde sie aber immer wieder verschoben. „Der Beschluss, diese Auszeichnung einzuführen“, reicht bereits zurück in das Jahr 2020“, erklärte Dieter. Nun sei es endlich soweit und man könne die aus Holz geschnitzten Schmuckstücke an die Preisträger übergeben: „Die Igel sind aus echter Dossenwaldkiefer hergestellt und danach geflämmt worden.“ Mit diesem Verfahren kann Holz unter anderem für seinen Einsatz an der frischen Luft präpariert werden.

„Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte „MM“-Redakteur Konstantin Groß nach der Übergabe des Preises. Er würdigte den von Dieter initiierten Kreuzweg im Dossenwald als „tolle Innovation“ und hob die Lage dieses Weges unweit der Gedenkstätte für die von den Nationalsozialisten erschossenen Zwangsarbeiter hervor: „So entsteht auch eine inhaltliche Nähe.“ Groß begleitet Dieter und auch die Freunde des Dossenwaldes schon seit langer Zeit. Bedauerlicherweise gab es im vergangenen Jahr häufig Negatives zu vermelden. Immer wieder wurden Stationen des Kreuzweges zerstört - Kunstwerke, die biblische Figuren darstellen, sogar auf besonders grausame Weise. Groß berichtete regelmäßig - und auch wenn es selten positive Nachrichten waren, ist Dieter ihm dankbar für die intensive Begleitung des Themas. Einen Platz für die Trophäe hat Groß auch schon im Kopf: „Der Igel wird bei mir zu Hause in meinem Arbeitszimmer stehen.“

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Bei den anderen beiden Geehrten war die Freude über die Auszeichnung nicht weniger groß. „Ich freue mich einfach“, sagte Heike Warlich nach der Verleihung. Spätestens seit dem Lockdown wüssten noch mehr Menschen den Dossenwald als Naherholungsgebiet zu schätzen, sagt die freie Journalistin, die selbst in Seckenheim wohnt: „Durch die Auszeichnung rückt auch der Wald in den Fokus, das freut mich sehr.“ Den Igel wird sie wahrscheinlich ab Ostern auf ihren Balkon stellen, wie sie im Gespräch mit der Redaktion verriet.

Bei Marion Schatz wird der Igel wahrscheinlich demnächst vor der Haustür zu sehen sein. „Da kann ihn jeder sehen“, sagt sie und hält mit ihrer Freude nicht hinter dem Berg: „Ich bin stolz wie bolle.“ Schon als Kind sei sie im Dossenwald spazieren gewesen, im Winter auch Schlitten gefahren: „Ich bin einfach ein Kind des Dossenwalds.“ Dass sie nun eine Ehrung für ihre journalistische Tätigkeit bekommt, und das auch noch in Zusammenhang mit dem Wald, den sie seit Kindertagen kennt, das freut die Friedrichsfelderin ganz besonders.

Verein übernimmt mehr Aufgaben

Im Anschluss an die Preisverleihung ging es mit der Hauptversammlung des Vereins weiter. Dabei wurde schnell klar: Trotz der Rückschläge beim Kreuzweg schauen die Freunde des Dossenwalds zuversichtlich in die Zukunft. Unter anderem wird der Verein seine Pflegetätigkeit in der Natur ausweiten - und zwar auf das bereits erwähnte Mahnmal für die erschossenen Zwangsarbeiter in Seckenheim. „Das bezieht sich unter anderem auf Schnittarbeiten“, konkretisierte Dieter. Außerdem stehen zahlreiche Projekte an, wie zum Beispiel das Drehen eines Films für die Bundesgartenschau in Zusammenarbeit mit den Freunden des Karlsterns in Käfertal. Bereits im Herbst könnte ein erster Entwurf stehen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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