Der Pfingstbergblues feiert sein zehntes Jubiläum. Bei dieser Konzertreihe treten hochkarätige, internationale Blues-Musiker auf. Für Fans sind die Konzerte ein absolutes Highlight, oft kommen sie von weit hergefahren, um ihre Stars zu sehen. Beheimatet ist der Blues in der Pfingstbergschule, deren Mensa dann zum Konzertsaal namens „Red House“ umgestaltet wird.
Um den Blues weiterhin zu fördern, wurde der Verein „Pfingstbergblues Mannheim“ gegründet. Events gibt es sechs- bis achtmal im Jahr. An gleich zwei Wochenenden finden gerade die Pfingstberger Bluestage statt, wer am vergangenen noch nicht dort war, sollte das kommende nutzen. „Die Bands, die jetzt spielen, sind Nachhol-Gigs aus der Corona-Zeit“, sagte Werner Aust, Veranstalter. Den Anfang machten am Freitag „Sir“ Oliver Mally, Peter Schneider und Hubert Hofherr, drei Solo-Künstler, die als Trio auftraten, als zweiter Gig spielte Kai Strauss & Electric Blues. Den Samstag eröffnete das Akustik-Duo Richie Arndt und Gregor Hilden. Kennengelernt haben sich die beiden Musiker bereits vor 20 Jahren bei einem Blues-Festival, seit 2007 haben sie durchgehend Projekte am Laufen. Während Hilden durchgängig beim Blues blieb, machte Arndt mehrjährige eine Pause, in der er bei einer Top-Forty-Band spielte. „Doch seit 2006 mache ich nur noch Blues, da er mir persönlich am Herzen liegt“, sagte Arndt.
Dass Blues eine Herzenssache ist, hört man deutlich, wenn man das Duo auf der Bühne erlebt. Selbst mit traditionellen Blues-Gitarren klingen Klassiker und Eigenkompositionen modern. Dabei covern die Künstler Songs wie „Oh Well“ von Fleetwood Mac oder das Instrumentalstück „Sleep Walk“ von Santo & Johnny nicht, sondern nehmen es als Basis und machen ihre ganz eigene Version daraus.
Ein besonderes Glanzstück, das wie ein Sturm herangefegt kam, war „Hear My Train A Comin’“ von Jimi Hendrix. Auch die Eigenkompositionen, wie zum Beispiel der emotionale „Farewell Blues“ von Hilden kamen beim Publikum gut an. „Es gibt viele Train Songs im amerikanischen Blues“, so Arndt, und kündigte seinen selbst komponierten Train Song an: „When The Train Comes“. Als Zugabe spielte das Duo das bekannte „Albatros“, ein leises Instrumentalstück von Fleetwood Mac. Der zweite Teil des Abends war ganz dem Whisky gewidmet, denn dieser ist in Texten von Blues-Songs äußerst beliebt. Vor dem Konzert konnten die Zuschauer sogar an einem Quiz zum Thema Whisky teilnehmen und schottischen Whisky probieren. Als zweiten Gig spielten die Downhome Percolaters & Christian Rannenberg. Hier wurde der Blues traditioneller, mit Klavier und Bluesharp (Mundharmonika). Es gab Klassiker wie „Wildcat Tamer“ von Tarheel Slim, das nach Rockabilly klang, oder „One Scotch, One Bourbon, One Beer“, das in verschiedenen Versionen populär wurde, unter anderem 1966 von John Lee Hooker. „Blues ist nicht nur jene unsäglich traurige Musik, als die sie immer wieder empfunden und kolportiert wird“, ist auf der Seite des Pfingstbergblues zu lesen. Blues macht auch Spaß und hat viele verschiedene Facetten. Noch mehr davon gibt es am kommenden Wochenende.
Das zweite Wochenende wird ebenfalls vielversprechend. Der Freitag, 1. Juli, steht ganz im Zeichen der stimmgewaltigen Blues-Frauen. Jessica Born, neue Sängerin der aus der Region stammenden „Elville Blues Band“, trifft auf Manu Hartmann und ihre Band, die den zweiten Teil des Abends bestreiten wird. Am Samstag, 2. Juli, schließt das Festival ab mit Kevin Holloway & The Blues Bums, beim zweiten Konzert spielt die Nick Woodland Band. Der erste Auftritt beginnt jeweils um 19 Uhr, der zweite um 21 Uhr.
Info: Weitere Infos unter www.pfingstbergblues.de.