Advent

Corona-Stress und Kerzenschein: Was beim Weihnachtsmarkt in Mannheim-Käfertal für Verdruss sorgte

Von 
Sylvia Osthues
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Fast wie in der Zeit vor der Pandemie: Großeltern Uwe und Sylvia Breitbarth mit ihren Enkelkindern Leonie und Fabian beim Bummel im Kulturhaus. © Sylvia Osthues

In diesem Jahr ist alles anders. „Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff“, verdeutlichte Vorsitzende Ute Mocker bei der Eröffnung des pandemie-angepassten 24. Käfertaler Weihnachtsmarktes der Interessen-Gemeinschaft Käfertaler Vereine (IGKV). Genauso war es dann auch: Während im Kulturhaus vorweihnachtliche Geschichten für Kinder vorgelesen wurden, herrschte beim Impfbus draußen vor der Tür dichtes Gedränge. Bereits um sieben Uhr morgens reichte die Menschenschlange bis zum Hotel am Park.

Vor Öffnung des Impfbusses um 12 Uhr wurden Nummern ausgegeben und mehr als zwei Drittel der über 300 Wartenden weggeschickt, da die Impfdosen nur für circa 100 Personen reichte. Entsprechend aggressiv reagierten die Wartenden auf Fragen. Aber auch die Besucher des Weihnachtsmarkts mussten auf vieles verzichten: das traditionelle Weihnachtsbaumfest der IGKV zusammen mit den Löwenjägern am Vorabend des Weihnachtsmarktes, den Auftritt großer Ensembles oder das beliebte Allroundsingen.

Zweimal schon war der Käfertaler Weihnachtsmarkt ausgefallen, im letzten Jahr wegen des Lockdown und im Jahr davor wegen Umbau des Kulturhauses. Nicht verzichten aber mussten die Käfertaler auf einen Weihnachtsbaum. Für die vom Blumenhaus Wasser gestiftete Tanne hatten Azubis des Stadtraumservices vor dem Kulturhaus eine provisorische Bodenhülse angebracht. Ein Höhepunkt war der Auftritt des „Little Drummerboy“: Gero Fei vom Trommelpalast als Mitglied der IGKV präsentierte Weihnachtslieder als Trommel-Performance.

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Mocker dankte ihrem fleißigen Team für die Vorbereitung des zweitägigen Weihnachtsmarktes unter schwierigen Corona-Bedingungen. In allen geöffneten Räumen wurden Luftreiniger angebracht. Außerdem gab es vor den insgesamt 24 Ständen ein Einbahnstraßensystem, so dass die nötigen Abstandsregeln eingehalten werden konnten. Im zauberhaft weihnachtlich geschmückten Saal sowie im Innenhof fanden Hobbykünstler, Vereine, Kunstgewerbetreibende und Einrichtungen mit ihren handgemachten Werken eine Präsentationsfläche. Besuchern wurde dort alles für die Adventszeit und das Weihnachtsfest geboten.

Eva Kremsreuter aus Käfertal bewunderte Adventsgestecke und Türkränze am Stand von Elvira Redweik. Die Standbetreiberin aus der Gartenstadt erklärte: „Mit Maske ist es zwar beschwerlicher, aber immer noch besser als nichts.“

Die Stadträte Andrea Safferling und Stefan Höß (beide SPD) bewunderten die leuchtend bunten Patchwork-Kugeln am Stand von Anette und Günter Lutz aus Fußgönnheim, Sylvia und Uwe Breitbarth genossen mit ihren Enkelkindern Leonie (9) und Fabian (5) die adventliche Atmosphäre. „Solche Dinge muss man nutzen, denn in der Pandemie ist man doch meist zuhause und einsam“, meinte die Breitbarths. Ihr Ziel: „Ein schönes Weihnachtsgeschenk finden und gleichzeitig was Gutes tun.“

Am Stand der Deutschen-Leukämie-Forschungs-Hilfe - Aktion für krebskranke Kinder gab es selbstgemachte Weihnachtskarten, Holzschnitzarbeiten und Selbstgenähtes. Doch die Standbetreiber, Brigitte und Jürgen Eifler aus Reilingen bedauerten: „Es ist nicht viel los wegen 2Gplus, mit 2G wäre es vielleicht noch gegangen.“ Die IGKV und ihre Mitgliedsvereine HC Rheingold, Landfrauenverein und Löwenjäger sorgten unter anderem mit Grillspezialitäten, Kartoffelsuppe, Kuchen und Kaffee für das leibliche Wohl der Gäste.

Freie Autorin