Wieso die Stadt Mannheim Wunschzettel an einer Feudenheimer Baustelle abgehängt hat

Mannheim. Nicht alles, was wie eine Verschwörungstheorie klingt, muss eine sein. So wurde in Feudenheim gemunkelt, die vor Weihnachten an einem Loch in der Talstraße aufgehängten Wunschzettel habe nicht, wie vom „Mannheimer Morgen“ vermutet, der Wind verweht. Sondern die Stadt habe sie abgehängt. Auf Anfrage bestätigt das Alexandre Hofen-Stein von Dezernat V in Mannheim. Die an der Absperrung befestigten Zettel hätten Reflektoren verdeckt und möglicherweise die Aufmerksamkeit von Autofahrern abgelenkt. Auch ein als „Wunschbrunnen“ beschrifteter Eimer mit Centstücken sei mitgenommen worden. Wo die Münzen sind, ist unbekannt.

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„Da war nicht viel drin“, sagt Christiane Säubert. Der Bezirksbeiratssprecherin der Mannheimer Liste gefiel die „Wunschbaustelle“ sehr gut. Doch kann sie auch den Stadtraumservice verstehen. „Wenn die Vorschriften haben, dass sie das entfernen müssen, können sie ja schlecht mit geschlossenen Augen vorbeifahren.“ Säubert würde sich allerdings wünschen, dass auch in anderen Fällen genauer hingeschaut wird, etwa bei zugeparkten Bürgersteigen auf dem Schulweg.

Auch das SWR-Fernsehen hat von der „Wunschbaustelle“ berichtet

Das Loch in der Talstraße ist nach Angaben der Verwaltung wegen eines defekten Kanalanschlusses im September aufgebrochen. Der verantwortliche Hauseigentümer habe bislang noch nicht reagiert.

Zwei Initiatorinnen der Aktion sagen dem „MM“, sie wollten Gutes im Schlechten sehen, Menschen miteinander ins Gespräch bringen sowie ein Zeichen für Demokratie setzen. So steht auf den Wunschzetteln, alle sollten zur Wahl gehen. Gehofft wird auf Nachahmer an anderen Orten.

Als kreative Form des Bürgerprotests hat es die „Wunschbaustelle“ diese Woche in die landesweiten SWR-Fernsehnachrichten geschafft. Dafür wurden von Freitagabend bis Sonntagabend wieder Zettel aufgehängt. Gut möglich, dass das dieses Wochenende erneut passiert.