Ludwigshafen. Die acht Stadtteilbibliotheken in Ludwigshafen sollen umfassend modernisiert werden. Das kündigte Tanja Weißmann, Leiterin der Zentralbibliothek in der Bismarckstraße, am Montagabend im Kulturausschuss an. Der Zustand der Zweigstellen sei schlecht. „Sie sind technisch veraltet, haben kein WLAN und keine Computerarbeitsplätze“, sagte Weißmann. Das führe zu einer geringen Aufenthaltsqualität. „Da die Einrichtungen auch nur zwei Tage die Woche geöffnet sind, ergibt sich ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Die Ausleih- und Besucherzahlen gehen im Gegensatz zum Haupthaus seit Jahren zurück.“
Dennoch hätten die Bibliotheken eine große Bedeutung für die Stadtteile. Nicht jeder Bürger sei so mobil, jederzeit in die Innenstadt fahren zu können. „Deshalb möchten wir die Orte des kulturellen Austauschs erhalten“, betonte Weißmann. Über kurz oder lang sollen deshalb alle Zweigstellen WLAN bekommen. „Danach werden Notebooks eingerichtet, um das digitale Angebot zu erweitern.“ Daneben schwebt Weißmann vor, ein sogenanntes Open-Library-Konzept einzuführen. Dabei handele es sich um ein erweitertes Selbstbedienungskonzept, bei dem Kunden mit einem entsprechenden Ausweis die Einrichtung nutzen können, ohne dass Personal da sein muss. „Damit könnten die Öffnungszeiten schrittweise auf bis zu fünf Tage erweitert werden, ohne zusätzlichen Personalaufwand.“
Als Pilotprojekt hat Weißmann die Oggersheimer Stadtteilbibliothek im Schillerhaus ins Auge gefasst. „Diese ist mit 100 Quadratmetern sehr klein und stark renovierungsbedürftig“, begründete sie. Die Erweiterung und technische Ausstattung des Hauses würden insgesamt rund 460 000 Euro kosten, rechnete sie vor. „Das wäre ein guter erster Schritt, um mit der Entwicklung der Stadtteilbibliotheken voranzukommen.“ Die geplante Erweiterung der Kinder- und Jugendbibliothek könne indes frühestens Mitte 2021 beginnen.
