Ludwigshafen. Der Kran für die Kabine zur Fernsteuerung stand am Vormittag schon mal. Von der Fräse indessen war auch am Freitag keine Spur zu sehen. Dabei hätte das Gerät schon am vergangenen Montag loslegen und den Asphalt von der Pilzhochstraße herunterkratzen sollen.
Wann es denn nun endlich losgeht mit dem Fräsen, konnte die Stadt indessen auch am Freitagabend nicht vermelden. Die Abstimmungen mit der Firma seien noch nicht abgeschlossen, hieß es bei der Stadtverwaltung. Gearbeitet werde am Samstag auf jeden Fall.
Der Start der Fräsarbeiten war in dieser Woche von Tag zu Tag verschoben worden: zunächst von Montag auf Dienstag, dann auf Mittwoch und schließlich auf Freitag. Grund war zunächst ein defekter Sensor am Förderband, das den Asphalt zum Abtransport auf beiden Straßen neben der Pilzhochstraße bereitstellen soll. Dann war von weitergehenden Reparaturarbeiten die Rede. Woran es letztlich liegt, dass das Gerät nicht pünktlich einsatzbereit war, war nicht zu erfahren.
Fernsteuerung von Kran aus
Wenn sie denn kommt, wird die Fräse ferngesteuert, da sich aus Sicherheitsgründen kein Mensch auf der einsturzgefährdeten Brücke bewegen darf. Der Mann am Steuerpult wird in einer Kabine sitzen, die an einem Kran über der Hochstraße baumelt. Damit beginnen kommende Woche möglicherweise gleich zwei lärmintensive Arbeiten: zum einen die Fräsarbeiten, zum anderen die Trennung der sogenannten Querkraftkopplungen. Diese Verbindungen der einzelnen Hochstraßen-Abschnitte sorgen normalerweise dafür, dass die Verkehrsbelastung und der Druck sich auf der Brücke verteilen. Genaue diese Belastungsverteilung soll beim Abriss jedoch nicht stattfinden. Deshalb werden Verbindungskonstruktionen abmontiert. Stahlstreben in den Übergängen müssen durchgesägt werden. Dazu ist es aus technischen Gründen nötig, die Übergänge zunächst mit Beton auszugießen. Nur so kann die Säge ihre – ebenfalls lärmintensive – Arbeit ausführen. Anfang Juli sollen dann die Bagger die Brücke zerbeißen.
Gearbeitet wurde am Freitag dennoch intensiv. Am Morgen standen bereits fünf Sattelzüge mit sogenannten Baggermatratzen. Die mächtigen Holzbretter, die jeweils 800 Kilogramm wiegen, sollen die Straße unter der Hochstraße vor Schäden beim Abriss schützen. Hinter dem Faktor-Haus werden sie nun außerdem bis dicht unter die Brücke gestapelt. Aus Platzgründen können die Baumstamm-Konstruktionen dort nicht aufgebaut werden.
Unterdessen hat sich das Team der Abbruchfirma Moß bei Familie Feldmann bedankt – deutlich sichtbar mit einem selbstgesprühten Schild, das sie am Hochstraßengeländer befestigt haben. Der Hintergrund: Die Eltern des Moß-Projektleiters Stefan Feldmann verfolgen den Fortschritt der Bauarbeiten über die Internetkamera und haben den Bauarbeitern nun Speisen und Getränke spendiert.