Ludwigshafen. Für die ersten Ludwigshafener Schüler hat am Montag der Schulalltag begonnen. Zu den Bildungsstätten, die den Unterrichtsbetrieb nach längerer Unterbrechung wegen Corona wieder aufnahmen, gehörte die Berufsbildende Schule (BBS) Technik 1 in Mundenheim. Auch für Ali war es eine Rückkehr unter neuen Vorzeichen. Wie seine Freunde hat der 26-Jährige seinen Mundschutz angelegt. „Die Hygienemaßnahmen bereiten uns keine Probleme“, sagt der angehende Elektrotechniker. In einem Monat findet seine Abschlussprüfung statt, heute gab es eine Informationsveranstaltung.
Dass die Schüler mit den neuen Vorschriften alles in allem gut zurechtkommen, bestätigt Mirko Taus. Der Leiter der BBST 1 hatte rechtzeitig dafür gesorgt, dass alle über die notwendigen Maßnahmen informiert sind. Großes Verständnis hätten die 70 Abiturienten gezeigt, die am 30. April mit den Prüfungen beginnen. Die weiteren Abschlussklassen, für die der Präsenzunterricht nun wieder gestartet wurde, erhielten gleich in der ersten Stunde eine Unterweisung durch Lehrkräfte.
„Obligatorisch ist das Händewaschen“, sagt Taus. Material ist vorhanden: 2000 Masken, fünf Liter Händedesinfektionsmittel, einen Liter Flächendesinfektionsmittel sowie einen Desinfektionsspender hat die BBS Technik 1 erhalten. Erfreut zeigte sich der Schulleiter über die Spende der BBS Naturwissenschaften: Dort haben Lehrkräfte für die Chemieberufe Desinfektionsmittel selbst hergestellt. Insgesamt stehen der Stadt nach dem Bund-Länder-Beschluss zur Bewältigung der Krise mehr als 25 000 Schutzmasken für die Schulen zur Verfügung.
Laut Hygieneplan muss im Klassenraum ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern eingehalten werden, maximal 15 Schüler dürfen sich darin aufhalten. Organisatorisch sei dies herausfordernd, räumt Taus ein, zum Teil finde Unterricht am Abend statt. Während für die 400 Schüler aus den Abschlussjahrgängen der BBST 1 der Unterricht ebenso wieder beginnt wie für die Jahrgangsstufe 12 des Heinrich-Böll-Gymnasiums, wird andernorts das Lernmaterial noch zuhause studiert. Auch am Geschwister-Scholl-Gymnasium, einer G9-Schule, startet der Präsenzunterricht erst am 4. Mai. Oberstudienrat Heinz-Jürgen Sommer weist darauf hin, dass aufgrund der Situation alle Schüler versetzt werden. Die Abschlussprüfungen haben bereits stattgefunden.
Nach dem Konzept der stufenweisen Öffnung werden ab Mai die vierten Grundschulklassen vor Ort beschult, zudem die Stufen 9, 10 und 11 der Realschule Plus, die Stufen 10, 11 und 12 der G9- sowie die Stufen 10 und 11 der G8-Gymnasien, die Stufen 9, 10, 11 und 12 der Integrierten Gesamtschule sowie die Stufe 12 der beruflichen Gymnasien. dtim