Der Stadtrat hat gestern gegen die Stimmen der FWG und nach einigen Änderungswünschen der SPD die Beteiligung der Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) an der geplanten Pfalzenergie GmbH beschlossen. Die Gründungsversammlung der Pfalzenergie findet am 17. April auf dem Hambacher Schloss statt.
"Wir wollten von Anfang an in der ersten Reihe dabei sein", sagte Kämmerer Wilhelm Zeiser zu dem Thema, das schon mehrfach in Ausschüssen diskutiert worden war, und fügte hinzu: "Da ist eine einmalige Chance für die Stadt." Die Pfalzenergie ist nach dem Geschäftsmodell ein Gemeinschaftsunternehmen von bis zu 56 pfälzischen Energieversorgern und hat zum Ziel, diese im Wettbewerb zu stärken und die kommunale Energiewirtschaft zu sichern. Die TWL wollen sich an der neuen Gesellschaft voraussichtlich mit acht Prozent beteiligen. Längerfristig sollen mit Pfalzenergie rund 70 Millionen Euro gespart und 1,2 Millionen Kunden erreicht werden.
Manfred Schwarz (CDU) nannte den Versuch, eine Einheit unter den Energieversorgern zu bilden, einen großen Erfolg, um diese zukunftsfähig zu machen. Die harten Auflagen der Europäischen Union hätten die Erträge deutlich geschmälert, daher sei eine effiziente Zusammenarbeit nötig. Hans Mindl (SPD) begrüßte die neue Gesellschaft, da sie Kosten senke und die Energieversorger marktfähig bleiben ließe. Er betonte aber, dass Einsparungen nicht durch Stellenabbau erzielt werden sollen. Dem pflichtete Grünen-Fraktionschef Bernhard Braun bei. Außerdem müssten die Netzwerkkosten gesenkt werden.
Harald Glahn (FDP) nannte die Pfalzenergie "einen vorsichtigen Weg zur Kooperation", der teilweise weich formuliert sei. Rainer Metz (FWG) zweifelte, ob die Gründung der Pfalzenergie der richtige Weg sei, die TWL aus ihrer schwierigen finanziellen Lage zu befreien. Dadurch, dass sich die Kommunen an der neuen Gesellschaft nur mit 25,1 Prozent beteiligen, bestünde die Gefahr, "dass die TWL stirbt" und die Stadt an Einfluss verliere. bcn