Polizeieinsatz

Person mit Sturmhaube: Was Schüler nach dem Amok-Alarm in Ludwigshafen berichten

Die Polizei ermittelt nach dem Einsatz an der Karolina-Burger-Realschule Plus in Ludwigshafen in alle Richtungen. Der Schulleiter hat den Kindern am Donnerstag freigegeben.

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Stephan Alfter
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Am Mittwoch hatte die Polizei in der Karolina-Burger-Straße alles weiträumig abgesperrt. Auch gestern sei die Gegend stärker bestreift worden, so die Polizei. © Stephan Alfter

Ludwigshafen. An der Karolina-Burger-Realschule Plus im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim hat einen Tag nach dem Amok-Alarm vom Mittwoch kein Unterricht stattgefunden. Im Gegensatz zum nebenan gelegenen Heinrich-Böll-Gymnasium, wo der Unterricht am Morgen wieder regulär begann, hatte Schulleiter Oliver Kästel noch am Mittwochabend um 18.59 Uhr in einer Mail an Eltern und Schüler mitgeteilt, dass am Donnerstag die Schule geschlossen bleibe. Er wolle den Vorfall mit dem Kollegium und der Polizei aufarbeiten. Kein Schüler sei körperlich angegriffen oder verletzt worden, schrieb er. Kinder, die Betreuungsbedarf hätten, sollten telefonisch in der Schule angemeldet werden, so Kästel. Auch psychologische Betreuung bot Kästel für den Fall an, dass Kinder nach dem Amok-Alarm unter Angstzuständen litten oder Redebedarf hätten.

Zeugenaussagen von Schülern in Ludwigshafen decken sich nicht eindeutig

Während in der Realschule Plus am Donnerstagvormittag nach Informationen dieser Zeitung eine Manöverkritik ablief, ermittelt die Polizei in alle Richtungen und sucht Hinweise auf eine Person, die von Schülern offenbar unterschiedlich beschrieben worden ist. Eine Sprecherin beim Polizeipräsidium Ludwigshafen sagte auf Anfrage, dass einige Schüler angegeben hätten, eine Person gesehen zu haben, die eine Skimaske mit Sehschlitzen getragen habe. Andere Schüler schilderten, dass sie eine Person mit einer Sturmhaube und einer Sonnenbrille gesehen hätten.

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Über die Zeiten, zu denen die Person in der Schule aufgetaucht sei, gebe es von Seiten der jungen Zeugen unterschiedliche Angaben. Ein Messer mit einer Länge von etwa 30 Zentimetern will jedoch nur ein Junge gesehen haben, den die Polizei als „ursprünglichen Zeugen“ beschreibt. Eine umfassende Suchaktion der Polizei unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen war am frühen Mittwochabend ohne weitere Hinweise beendet worden. Keine Spur von einem Messer oder zu einem Verdächtigen.

Einsätze an Karolina-Burger-Realschule häufen sich seit 2018

So bleiben die Ereignisse vom Mittwoch undurchsichtig, reihen sich aber ein in eine Reihe von Einsätzen an der Karolina-Burger-Realschule Plus seit dem Jahr 2018. Damals rückte ein Sondereinsatzkommando an der Schule an. Vor fünf Monaten hatte eine Schülerin eine Lehrerin mit einem Messer bedroht, konnte aber überwältigt werden. Gegen die Schülerin läuft ein Ermittlungsverfahren. Nach Informationen dieser Zeitung befindet sich die Schülerin in einer psychiatrischen Anstalt. Die Karolina-Burger-Realschule Plus, das war am Mittwoch vor Ort zu beobachten, zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil von Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund aus. Vor Ort war es wegen mangelnder Deutschkenntnisse nur schwer möglich, mit wartenden Eltern in ein ernsthaftes Gespräch einzutreten.

Welche Bedeutung solche lebensbedrohlichen Einsatzlagen unterdessen für die Polizei haben, lässt sich an dem Umstand ablesen, dass just vor einer Woche, während der Herbstferien, an der Karolina-Burger-Realschule Plus ein Szenario geübt wurde, das jenem vom Mittwoch sehr ähnelte. In der Realität fehlt bis jetzt aber nach wie vor der oder die Tatverdächtige.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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