Ludwigshafen. „Die immer stärker sichtbaren Folgen der weltweiten Klimakatastrophe und der russische Krieg in der Ukraine zeigen eindringlich, dass die Energiewende in der Kommune mit deutlich mehr Einsatz betrieben werden muss.“ Dieser Ansicht sind nicht nur die Grünen im Rat, die im Ludwigshafener Stadtrat deshalb nun von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) fordern, den Ausbau der erneuerbaren Energie mit deutlich mehr Tempo voranzubringen, als dies im letzten Jahrzehnt der Fall gewesen sei.
Auf allen Gebäuden der Stadt - also Turnhallen, Kitas, Schulen - sollen nach Ansicht der Fraktion Photovoltaik-Anlagen angebracht werden. Jedenfalls sofern das technisch möglich ist. „Photovoltaik-Offensive 2025“ nannte Sprecher Hans-Uwe Daumann den entsprechenden Antrag, der mit Ausnahme der Enthaltungen von der Fraktion der Linken einstimmig angenommen wurde. Daumann sagte: „Wir haben die Zeichen der Zeit zu spät erkannt und keine klare Strategie für die Energiewende.“
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Ludwigshafen liegt auf dem letzten Platz
Die konkrete Forderung lautet nun, dass die Stadt checken soll, welche Dächer für den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen geeignet sind. Behilflich sein solle dabei ein Bündnis aus Wirtschaftsbetrieb (WBL), der Wohnungsbaugesellschaft GAG und den Technischen Werken TWL. Bei Baudezernent Alexander Thewalt (parteilos) rannte Daumann mit der Forderung offene Türen ein. „Wir tun das schon“, sagte er und erklärte, dass die TWL bereits prüften, welche Dächer in baulicher und statischer Hinsicht dafür in Frage kommen. Eine selbsterklärende Voraussetzung ist zum Beispiel in Sachen Effizienz, ob eine Ausrichtung Richtung Süden möglich ist. Gleichzeitig konstatierte Thewalt, dass das im Antrag der Grünen im Rat formulierte Ziel, den Strombedarf aller Gebäude der Stadt ab Ende 2025 komplett durch selbst erzeugten Strom abzudecken, quasi nicht zu erreichen sei. Bisher liegt Ludwigshafen in puncto Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen unter allen Kreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz auf dem letzten Platz.
Die Fraktion „Die Linke“ enthielt sich zu dem Antrag, weil die Stadtverwaltung ja ohnehin schon in der Sache tätig sei.