Freizeit - Club am Berliner Platz will nach fast 19 Monaten Lockdown ab 1. Oktober wieder Gäste bedienen

Ludwigshafen: Musikpark trotz Corona vor der Wiedereröffnung

Von 
Stephan Alfter
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Von Zeit zu Zeit gibt es an Sonntagnachmittagen auch Seniorenpartys im Musikpark. Die letzte gab es im Jahr 2019. © Christoph Blüthner

„Ich küsse Deine Augen“ - das sagen junge Menschen redensartlich heute oft, wenn ihnen eine Botschaft gefällt, wenn sie sich für etwas bedanken wollen. Diese Botschaft wird vielen gefallen, die zwischen 16 und 30 Jahre alt sind: Der Musikpark am Berliner Platz in Ludwigshafen will ab Freitag, 1. Oktober, seine Türen wieder öffnen. In unbeschränkter Anzahl dürfen dann wieder Gäste hinein - sofern sie genesen oder geimpft sind und das auch nachweisen können. Zusätzlich dürfen je nach Anzahl der Corona-Infektionen in der Stadt und Belegung der Krankenhausbetten zusätzlich 50 bis 250 getestete Besucher kommen.

1400 Menschen können rein

Am 8. Oktober wären es 19 Monate, die der Musikpark geschlossen ist. 19 Monate, in denen der Staat Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld bezahlt hat, die die Clubs und Gastronomiebetriebe in ihrem Bestreben stützen sollten, zurückkommen zu können, sobald die Corona-Krise beherrschbar erscheint. Michael „Mike“ Gebhardt ist es offenbar gelungen, sein Unternehmen durch die Untiefen der Pandemie zu manövrieren.

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57 Jahre ist Gebhardt alt und seit dem Jahr 2005 mit dem Musikpark Anziehungspunkt für viele junge Leute aus der Region. Immerhin 25 000 Menschen folgen der Facebook-Seite des Unternehmens. Gebhardt musste lange warten, ehe es jetzt wieder losgehen kann. Als die Krise mit der Hochstraße Süd sich andeutete, durfte er nur mit einer eingeschränkten Anzahl an Gästen planen. „Das rechnet sich nicht“, weiß er aus der damaligen Erfahrung. 1400 Menschen können sich gleichzeitig in seinem Laden aufhalten. Auf diesen Zuspruch hofft Gebhardt auch. Wenngleich er sich sehr bewusst darüber ist, dass seine Zielgruppe diejenige ist, die als letztes ein Impfangebot bekommen hat. Ob der Besuch im Musikpark ein Anreiz zur Impfung sein könnte? Gebhardt hält es zumindest nicht für ausgeschlossen.

Bis zur Eröffnung haben er und sein verbliebenes Team noch ein wenig zu tun. Von ehemals elf fest angestellten Personen sind heute noch sieben übrig geblieben. Aushilfen sucht er über die sozialen Netzwerke wie Facebook. Ein paar hätten sich jetzt gemeldet. „Diese Kräfte müssen wir casten und ausbilden“, sagt Gebhardt. Das gehe nicht an einem Nachmittag. Für den Laden selbst müssen nun die Waren bestellt werden. Wartungsarbeiten seien die ganze Zeit fortgesetzt worden, kleine Reparaturen stehen jetzt noch an. Zum Schluss werde geputzt, um schließlich wieder feiern zu können - und dabei die Augen zu küssen.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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