Ludwigshafen. Der Andrang ist unverändert stark. Die Einrichtung, in der täglich 80 Bedürftige Lebensmittel erhalten, platzt aus allen Nähten. Kisten mit Nahrungsmitteln oder Material blockieren den Verkaufsraum oder müssen auf dem Dach deponiert werden – alles andere als ideal. Deshalb schaffte sich der Trägerverein Vehra nun zwei jeweils 13 Meter lange Container an, um die Lagerkapazitäten zu erhöhen. Dies ist aber nur ein Teil der umfangreichen Erweiterung und Sanierung der Tafel. „Bis August soll alles beendet sein“, kündigt Vehra-Vorsitzender Jürgen Hundemer an. Der Verein baut unter anderem noch ein Vordach, das wartende Kunden vor dem Regen schützt, und streicht die Außenwände des Schlichtbaus in der Bayreuther Straße.
„Wir wollen den 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern dauerhaft vernünftige Arbeitsbedingungen bieten“, nennt Hundemer als Ziel. Schrittweise hat der Verein, der stark auf Spenden angewiesen ist, seit zwei Jahren einiges verbessert. Er sanierte den Aufenthaltsraum und baute eine neue Kundentoilette.
Dringend nötig war der Austausch der Heizung. „Im Winter war es im Raum bitter kalt, vor vier Jahren fiel die Hälfte aller Mitarbeiter krankheitsbedingt aus“, erzählt der Vehra-Chef von gravierenden Folgen. Einen größeren wirtschaftlichen Nutzen brachte der Austausch der Beleuchtung mit dem Einsatz energiesparender Lampen. „Die jährlichen Stromkosten von 8500 Euro sind für uns schon ein Thema. Deshalb sollten wir eigentlich in den nächsten Jahren auch die alten Kühltheken erneuern. Bei nur 90 Mitgliedern kann der Verein aber keine großen Sprünge machen“, dämpft Hundemer die Erwartungen. Auch wenn die Stadt das Gebäude mietfrei überlässt, muss der Verein alle Nebenkosten tragen.
20 Tonnen Lebensmittel pro Woche
Die gesamte Sanierung des Gebäudes kostet 200 000 Euro. Nur etwa ein Drittel des Betrags steuert der Verein aus Eigenmitteln bei. 40 Verbrauchermärkte geben wöchentlich 20 Tonnen Lebensmittel für die Verteilung durch die Tafel ab. Mit vier Kühltransportern holen die Mitarbeiter Backwaren, Obst, Gemüse und Milchprodukte ab und stellen die Fahrzeuge danach auf einem zwei Kilometer entfernten Platz ab. Auch dies soll sich nun ändern.
Der Verein wird das rückwärtige Gelände an der Bayreuther Straße herrichten, auf dem künftig die Kühllaster abgestellt werden. Hundemer: „Das spart Zeit und Geld.“ Letzteres braucht Vehra für Neuanschaffungen – auch für die Transporter, die in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen. „Am liebsten durch Elektrofahrzeuge, aber das ist finanziell Zukunftsmusik.“