Ludwigshafen. Die Wohnungen und Gewerbeeinheiten sind allesamt schon vermietet. Bereits im Mai dieses Jahres wurde an der Ecke Benckiserstraße/Heinigstraße das neue markante Gebäude der Immobiliengesellschaft GAG fertiggestellt. Mit etwas Verzögerung wurde am Freitag jetzt die offizielle Einweihung gefeiert - und damit ein lange ersehnter Lückenschluss an prominenter Stelle im Stadtbild sowie der Abschluss einer mehrjährigen Entwicklung in der Westendsiedlung.
„Bereits vor sechs oder sieben Jahren wurden die Arbeiten zur Verbesserung der Wohnqualität im Westend abgeschlossen. Nun haben wir mit diesem einst unschönen Eckgelände eine letzte Lücke geschlossen“, sagte GAG-Vorstand Wolfgang van Vliet. „Jetzt ist es schön, jetzt ist es gut“, sagte er mit Blick auf das gesamte Quartier.
Auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) kann sich noch gut an die Zeit erinnern, in der an der Stelle ein unattraktives Loch klaffte. „Bebaut mich endlich!“, habe es förmlich gerufen. Wenn sie nun an dem neuen Gebäude vorbeifahre, lache ihr Herz. „Es ist wirklich ein schöner Abschluss für das Ensemble geworden“, sagte sie.
Das Projekt
- Der Spatenstich für das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Benckiser-/Heinigstraße erfolgte Ende 2019.
- Der Generalunternehmer LUMA Haus GmbH errichtete nach den Plänen von Schmucker & Partner 17 Wohnungen, 250 Quadratmeter Gewerbeflächen sowie eine Tiefgarage mit acht Stellplätzen.
- Die Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sind allesamt bereits vermietet.
- Im Erdgeschoss entstanden zwei neue Räume (Besprechungsraum und Bewegungsraum) für die benachbarte Kita.
Besonders gut gefällt der Rathauschefin an dem Projekt, dass es drei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Denn das siebengeschossige Gebäude vereint Wohnen, Gewerbe und neue Flächen für die angrenzende Kindertagesstätte Heinigstraße. Im Erdgeschoss entstanden zwei Räume für Besprechungen und Bewegung, die durch einen Durchbruch erreichbar gemacht wurden. „Wir kämpfen um jedes Areal, um neuen Raum für Kindertagesstätten zu schaffen.“
17 Appartements entstanden
In den oberen Stockwerken entstanden insgesamt 17 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen, zwei davon barrierefrei. „Der Wohnungsmarkt in Ludwigshafen ist in allen Segmenten sehr angespannt. Deshalb bedeutet jede neue Wohnung eine Entlastung für alle, da der Druck auf die Mietpreise gesenkt wird“, so Steinruck, die sich auch über die Ansiedlung von Gewerbe im ersten Obergeschoss freute.
Insgesamt besteht das Gebäude aus sieben Obergeschossen und einem Untergeschoss. In Letzterem befinden sich acht Pkw-Stellplätze und die Hausanschlussräume. Im Erdgeschoss wurden für jede Wohnung ein Keller- beziehungsweise Abstellraum mit Fahrradunterstellmöglichkeiten sowie der gemeinschaftliche Müllraum eingerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich auch die Räume der Kita.
Die Büros im ersten Obergeschoss verfügen über eine Nutzfläche von insgesamt 250 Quadratmetern. In den Geschossen zwei bis sechs sind jeweils drei Wohneinheiten mit zwei, drei und vier Zimmern untergebracht. Zwei weitere Wohneinheiten mit drei Zimmern befinden sich im siebten Obergeschoss, das sich als Staffelgeschoss von den Straßenfassaden absetzt.
Das Investitionsvolumen für das Projekt liegt laut Immobiliengesellschaft GAG bei 6,7 Millionen Euro, Generalunternehmer für den Bau war die Firma LUMA Haus GmbH. Die Entwurfsplanung stammt von der Schmucker & Partner Planungsgesellschaft.
Kaum noch Flächen übrig
Christoph Heller, Ortsvorsteher der Südlichen Innenstadt und damit auch des Westends, äußerte sich mit gemischten Gefühlen. Einerseits sei es ein „richtig toller Tag für das Westend“, das ein „richtig tolles Gebäude“ hinzubekommen habe. Erfreulich sei auch, dass das Projekt fertig geworden sei, ohne dass es zu großen Verzögerungen wegen Materialknappheit gekommen sei.
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Gleichwohl wies Heller darauf hin, dass nun damit das letzte Baugrundstück im Westend belegt worden sei und auch in der Innenstadt generell nicht mehr viele Flächen zur Verfügung stünden. „Und wie ihr alle wisst, suchen wir noch dringend nach Raum für eine neue Kita und auch eine neue Grundschule benötigen wir dringend.“ Viele Optionen für Neubauten gebe es nicht mehr.