Arbeit

Beschäftigte in Ludwigshafen überdurchschnittlich oft krank

Im Vergleich zum Landes- und Bundesschnitt fallen Arbeitnehmer in Ludwigshafen häufiger aus. Das sind die häufigsten Gründe für die Fehltage in der Chemiestadt.

Von 
Julian Eistetter
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Depressionen sind häufig Grund für Fehltage. © Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/dpa

Ludwigshafen. Beschäftigte in Ludwigshafen sind im Jahr 2021 häufiger krankheitsbedingt ausgefallen als im Landes- und Bundesschnitt. Das geht aus einer Mitteilung der gesetzlichen Krankenkasse Barmer hervor, die sich auf „repräsentative Daten“ beruft. Demnach lag der Krankenstand in der Chemiestadt bei 5,4 Prozent – in Land und Bund betrug der Wert 4,8 Prozent. „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1000 Beschäftigten 54 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Annette Moor, Geschäftsführerin der Barmer in Ludwigshafen. Für die Analysen seien die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei Barmer versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet worden.

Im Jahr 2021 entfielen auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz in Ludwigshafen rechnerisch 19,5 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 17,7, Bund: 17,5 Tage). Jeder Beschäftigte in der Stadt meldete sich durchschnittlich 1,2 Mal arbeitsunfähig, nur unwesentlich öfter als der Landes- und Bundesschnitt mit 1,1 Mal.

Mehr psychische Erkrankungen

Laut Moor sind die Hauptursache für Krankschreibungen in Ludwigshafen psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen. Diese verursachten bei jedem Beschäftigten im Durchschnitt 4,8 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen (4,1 Tage), Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,1 Tage) und Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Schnupfen (1,9 Tage). „In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auch ohne Corona seit Jahren gewachsen. Arbeitgeber sollten dieser Entwicklung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement gegensteuern“, fordert Moor.

Arbeitgeber könnten etwa Rückenleiden ihrer Mitarbeiter vorbeugen, indem sie unter anderem die Ausstattung des Arbeitsplatzes auf die Körpergröße abstimmen würden. Wichtig seien auch häufige Haltungs- und Belastungswechsel am Arbeitsplatz. jei

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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