Ludwigshafen. Das ehrgeizige Programm der EU, der „Green Deal“ für ein klimaneutrales Europa im Jahr 2050, setzt die Industrie unter Druck. Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF reagiert darauf mit einem neuen Programm zur Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass mehr recycelte Rohstoffe eingesetzt und Abfälle reduziert werden.
So will die BASF ab 2025 jährlich 250 000 Tonnen recycelte oder abfallbasierte Rohstoffe in der Produktion verwenden – die sollen einen Teil der fossilen Rohstoffe ersetzen. Als großes Ziel nannte BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller eine CO2-neutrale Kreislaufwirtschaft: „Es wird künftig gar nicht mehr ohne gehen.“
Pilotanlage in Schwarzheide
Davon hänge auch die künftige Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit der BASF ab. Das bedeute aber große Anstrengungen in der Forschung. Bis 2030 will der Konzern zum Beispiel seinen Umsatz mit Lösungen für die Kreislaufwirtschaft auf 17 Milliarden Euro steigern. Das ist Brudermüller zufolge eine Verdopplung. Als Beispiel für verbesserte Materialkreisläufe nannte er die Batterien für E-Autos.
Diese beinhalten wertvolle Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium, die bisher mit geringer Ausbeute und wenig umweltschonend gewonnen werden. Ein neues Verfahren der BASF soll das ändern und helfen, Lithium effizient und in größeren Mengen zurückzugewinnen. Dafür ist eine Pilotanlage im Werk Schwarzheide geplant.