Ludwigshafen. Der Vertrag ist zwar noch nicht unterzeichnet, mit dem Vermieter besteht aber weitgehend Einigkeit: Die Ausländerbehörde soll von der Marienstraße in das Hemshof-Center umziehen, sagt ein Stadtsprecher auf „MM“-Nachfrage. Der Wechsel ist für Herbst vorgesehen. Der Anmietung der neuen Büroflächen muss der Bau- und Grundstücksausschuss aber noch zustimmen, er befasst sich am 5. Februar mit dem Thema.
Schon seit Jahren fordern die Parteien und die Liga der Wohlfahrtsverbände einhellig einen kundenfreundlicheren Standort für die Behörde. Denn die Räume in der Marienstraße sind sehr beengt. Das Gebäude ist nicht barrierefrei zugänglich und verfügt über nicht genügend Warteräume für die Besucher, lauten die Kritikpunkte.
Bei einem Umzug in das Hemshof-Center sollen die 30 Mitarbeiter eine Bürofläche von 1500 Quadratmetern belegen. Sie haben damit zwar nicht mehr Platz als bisher – aber einen anderen Vorteil. Im Gegensatz zum bisherigen Standort sind sie alle auf einem Stockwerk untergebracht, was nach Angaben der Verwaltung die Arbeitsabläufe erleichtern würde.
Barrierefrei zugänglich
Die Ausländerbehörde, die als Anlaufstelle für die 42 000 Ludwigshafener mit nicht-deutschem Pass dient, ist seit 1994 in der Marienstraße untergebracht. Anfangs belegten die Büros der Verwaltung dort nur zwei Stockwerke. Wegen der zunehmenden Zahl an Ausländern stellte die Stadt mehr Mitarbeiter ein und mietete zwei weitere Etagen an. Der Vertrag für den Standort Marienstraße läuft bis September.
Künftig sollen die Büros im zweiten Obergeschoss des 23-stöckigen Hemshof-Centers untergebracht werden. Für die Kunden sind sie barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Diese Lösung strebt die Stadt auch deswegen an, weil die Behörde damit weiterhin an einem zentralen Standort untergebracht wäre, der mit Straßenbahnen und Bussen gut erreichbar ist.
„Mit der Vermieterfamilie Karakaplan wurde weitgehend Einigkeit über die Mietkonditionen der Flächen erzielt“, sagt der Stadtsprecher weiter. Der Vertrag soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben – mit der Option für zwei Verlängerungen bis zu zehn Jahren.
Das Immobilienunternehmen baut das Hemshof-Center für einen zweistelligen Millionenbetrag um. In dem Hochhaus, das jahrelang leer stand, sind Einzelhandelsgeschäfte und ein Fitnessstudio untergebracht. Der Hauptschwerpunkt liegt aber auf einer anderen Nutzung – in den oberen Etagen werden 142 Wohnungen eingerichtet.