Seit 1989 gibt es die Beratungsstelle gegen Gewalt an Mädchen und Frauen "Wildwasser und Notruf", die von einem gemeinnützigen Verein getragen wird. Mit einem Rückblick auf die 20-jährige Arbeit zog die Helfer eine positive Bilanz.
"Ich bin froh, dass sich die Arbeit gelohnt hat und so viel erreicht wurde", freute sich Gisela Medzeg, Vorstandsfrau von Wildwasser und Notruf. "Gewalt in engen sozialen Beziehungen wird nicht mehr als Privatproblem angesehen, sondern staatliche Stellen bekämpfen diese Gewalt", sagte Dr. Dagmar Heine-Wiedenmann, Referatsleiterin im Mainzer Frauenministerium. In Rheinland-Pfalz seien 9000 Fälle von Gewalt in Partnerschaften angezeigt worden.
"Wir sind in Ludwigshafen gut aufgestellt", ergänzte Julika Vatter, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Sie erinnerte an den Arbeitskreis "Gewalt gegen Frauen", der seit 1990 besteht und mit 27 Institutionen und Beratungsstellen vernetzt ist. Auch würden die Frauen heute von Polizei und Staatsanwaltschaft sowie vor Gericht besser behandelt als früher. "Die Frauen werden ernst genommen und werden einfühlsam befragt. Sie werden nicht mehr als Schuldige abgestempelt", hob Rechtsanwältin Roswitha Heldmann hervor. Die Anwältin machte auf die neuen Gesetze, das Gewaltschutzgesetz und den Straftatbestand "Nachstellung", auch als "Stalking" bekannt, aufmerksam.
Die Pädagogin Edith Kutsche und die Diplomsozialpädagogin Monika Raab der Beratungsstelle "Wildwasser und Notruf" haben im vergangenen Jahr rund 500 Frauen und Mädchen beraten, bei Krisen interveniert und Hilfen vermittelt. jom