Lampertheim. Niemand verliert gerne, auch nicht Achim Schmied, Trainer des Handball-Bezirksoberligisten TV Lampertheim. Dass ihm nach dem 33:34 (16:15) beim Tabellendritten ESG Crumstadt/Goddelau dennoch kein negatives Wort über die Lippen kam, lag an der sehr guten Leistung beider Mannschaften. „Das war ein Handballspiel, wie man es sich nur wünschen kann“, meinte Schmied nach der knappen Niederlage.
Schwab gelingt Siegtreffer
Besonders eine Szene drei Minuten vor dem Ende wird der Lampertheimer Trainer in Erinnerung behalten: Es stand 33:32 für Crumstadt und noch war nichts entschieden, als der Ball ins Seiten-Aus ging. Die Schiedsrichter entschieden auf Einwurf für Crumstadt, doch deren Spieler Nicklas Schwab ging zum Unparteiischen und sagte, dass er zuletzt am Ball war, woraufhin dieser die Entscheidung korrigierte und Lampertheim den Einwurf zusprach. Dass ausgerechnet dann auch Schwab 30 Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer für die Crumstädter erzielte, war fast schon folgerichtig und die Belohnung für den großen Sportsgeist.
Von Beginn an entwickelte sich ein „erfrischendes Spiel“, wie es Schmied beschrieb. Die Lampertheimer, als Außenseiter angereist, hielten wacker dagegen und legten in der ersten Hälfte sogar meist knapp vor. „Wir haben gut gedeckt und vorne unsere Angriffe gut zu Ende gespielt“, lobte der TVL-Coach sein Team, das nach dem 16:13 in den letzten beiden Minuten vor der Pause noch zwei Gegentreffer zum 16:15 kassierte. Der Start in die zweite Hälfte gelang Crumstadt/Goddelau deutlich besser als den Gästen. Über 17:16 legt die ESG ein 20:18 (37.) vor, aber Lampertheim konterte, brachte in der Folge immer wieder den siebten Feldspieler und hatte mit dieser Variante Erfolg.
Über 24:24 und 27:27 blieb die Begegnung offen, auch wenn Crumstadt immer wieder seine gefährliche, enorm druckvolle zweite Welle lief. „Da waren sie schon richtig gefährlich“, zollte Schmied den Gastgebern Respekt. Als die ESG fünf Minuten vor dem Ende von 29:29 auf 33:30 erhöhte, schien die Entscheidung gefallen. Aber Lampertheim setzte nach. Max Deissler, Michael Redig und Matthias Zielonka egalisierten erneut zum 33:33, aber noch war eine Minute zu spielen. Schwab traf 30 Sekunden vor dem Ende für Crumstadt zum 34:33 und der letzte Lampertheimer Angriff verpuffte wirkungslos, die Niederlage war besiegelt.
Schon am kommenden Wochenende steht für die Spargelstädter eine richtungsweisende Partie an: Sie erwarten als Tabellensechster (23:19 Punkte) den Siebten aus Heppenheim (22:16). „Da gilt es dann“, so Schmied.
TVL-Tore: Glanzner, Eschenauer, Redig (je 6), Zielonka (5), Bohrmann (4/1), Karb (4), Deissler, Gaebler (je 1). me