Statistik

Mehr Trauungen, weniger Geburten

Auch wenn wieder mehr Menschen heiraten, die Statistik zeigt, dass die Zahl der standesamtlichen Eheschließungen seit Anfang der 2000er Jahre abgenommen hat.

Von 
Stephen Wolf
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Lampertheim. In der Stadt wird wieder mehr geheiratet. Wie das Standesamt mitteilt, sind im vergangenen Jahr 146 Paare in Lampertheim den Bund fürs Leben eingegangen. Das waren 17 Trauungen mehr als noch 2021.

Damals hatten 129 Paare den Bund fürs Leben in Lampertheim geschlossen. 2020 waren es 141 Paare. Weshalb sich die Zahl der Trauungen nun wieder erhöht hat, ist indes schwierig zu beantworten. Dass die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen dazu beigetragen haben, ist nicht auszuschließen.

Allerdings zeigt die Statistik auch, dass die Zahl der standesamtlichen Eheschließungen seit Anfang der 2000er Jahre abgenommen hat. So gaben sich etwa im Jahr 2000 noch 200 Frauen und Männer das Ja-Wort, 2001 waren es sogar 210. Seither geht es in der Stadt bergab mit den Treueschwüren vor den Standesbeamten. Mit Blick auf die Zahl der Trauungen bildet die Bilanz von 2007 den bisherigen Tiefpunkt seit dem Jahrtausendwechsel. Damals heirateten 122 Paare. Zwischenzeitlich ging es aber auch wieder bergauf. So lag beispielsweise die Anzahl der Eheschließungen im Jahr 2013 bei 161. Allerdings liegt die Rate bei den Trauungen seit 2001 bisher in jedem Jahr unterhalb der 200er Marke, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Indes sind seit Oktober 2017 auch Ehebündnisse gleichgeschlechtlicher Menschen möglich, werden aber nicht eigens genannt.

Zahl der Geburten gesunken

Bei Geburten musste Lampertheim im vergangenen Jahr ein leichtes Minus verzeichnen. So wurden 2022 insgesamt 311 Neugeborene beim Einwohnermeldeamt der Stadt registriert. Insgesamt waren das 19 Kinder weniger als im Jahr 2021. 2020 lag die Zahl der registrierten Geburten bei 288.

Dem stehen in Lampertheim und den Stadtteilen 456 Todesfälle gegenüber. Vergleicht man das mit der Anzahl der Toten im Jahr 2021, so zeigt sich, dass im vergangenen Jahr 16 Menschen mehr in der Stadt gestorben sind. Generell ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren festzuhalten, dass die Zahl registrierter Todesfälle insgesamt zugenommen hat. Das dürfte auch mit dem demografischen Wandel zu tun haben. Wie in anderen deutschen Städten und Gemeinden ist aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung seit zwei Jahrzehnten eine steigende Zahl der Sterbefälle zu beobachten. Diese Entwicklung fällt aber weniger drastisch aus, als dies ohne medizinischen Fortschritt der Fall wäre.

Denn gleichzeitig stieg die Lebenserwartung vor Beginn der Corona-Pandemie an – der Effekt der steigenden Lebenserwartung schwächte den Alterungseffekt ab.

Allerdings – und das wiederum macht die Schwierigkeiten bei solchen Statistiken deutlich – müssen nicht alle in der Stadt gestorbenen Menschen tatsächlich auch in Lampertheim bestattet sein. So gibt es Menschen aus der Spargelstadt, die stattdessen beispielsweise in einem Bestattungswald ihre letzte Ruhe finden. Oder auch in einer anderen Stadt, wo etwa Angehörige die Grabpflege übernehmen können. Das erklärt, wieso sich die Zahl der Bestattungen in Lampertheim von den Sterbefällen unterscheidet. Denn wie der Einwohnerservice auf Anfrage mitteilt, wurden 2022 insgesamt 429 Menschen in Lampertheim beigesetzt, im Vorjahr wurden demnach 427 Menschen auf einem der verschiedenen Friedhöfe bestattet. In beiden Fällen lag die Zahl also niedriger als die Sterbefälle.

Mehr Einwohner

Mit Blick auf die Einwohnerzahl konnte die Stadt zumindest im ersten Halbjahr 2022 erneut Boden gut machen. Zum Stichtag 30. Juni lebten in Lampertheim nach Angaben des Statistischen Landesamtes insgesamt 32 894 Menschen.

Eine aktualisierte Zahl gibt es noch nicht. Sie wird vom Wiesbadener Landesamt für Statistik erst in einigen Wochen veröffentlicht. Allerdings lässt sich eine Tendenz nach oben erkennen. Denn im gleichen Vorjahreszeitraum waren in der Stadt 32 700 Menschen gemeldet. Das macht für die erste Jahreshälfte ein Plus von 194 Menschen. Im Jahr 2020 waren noch 32 583 Menschen in der Stadt gemeldet.

Damit ist die Einwohnerzahl in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Dies dürfte vor allem an der günstigen geografischen Lage der Stadt in der Metropolregion Rhein-Neckar liegen.

Redaktion