Hüttenfeld. Verstopfte Auffangbecken, geflutete Entwässerungsgräben: Blickt Ortsvorsteher Karl Heinz Berg bei Schlechtwetter aus dem Fenster, überkommt ihn oft ein mulmiges Gefühl. Seit den heftigen Überflutungen im Stadtteil im zurückliegenden Sommer lassen die Abwasser- und die damit verbundene Hochwasserproblematik den Ortsbeirat in Hüttenfeld nicht los.
Damals hatte eine Kombination aus Starkregen und Blitzeinschlägen in die Hauptstromleitung zum Versagen der Notpumpen an den Kleingärten und der alten Kläranlage geführt. Keller liefen voll, ganze Straßen standen knietief unter Wasser. Nun hat der Ortsbeirat erneut mehrere Anfragen gestellt und einen einstimmigen Antrag zu diesem Thema verabschiedet.
Insbesondere Ortsvorsteher Karl Heinz Berg hatte sich in den vergangenen anderthalb Jahren als hartnäckiger Mahner gezeigt und rund ein halbes Dutzend Anfragen an die Verwaltung gestellt. Die Stadtverwaltung reagierte darauf auch mehrfach. So wurden die zugewachsenen Ablaufgräben entlang der Landstraße ausgebaggert.
Im kommenden Haushalt stehen erneut 25 000 Euro für den Notumlaufrechen bereit, wie Bürgermeister Gottfried Störmer im Bürgerhaus in Hüttenfeld mitteilte.
Doch das Problem scheint tiefer zu liegen. Der Ortsbeirat sieht in der Überflutung kein einmaliges Ereignis, sondern vielmehr eine chronische Überlastung des Abwassersystems seit der Bebauung des ehemaligen Sportplatzes in den 2000er Jahren. Klimatische Veränderungen würden das noch verschlimmern. Tatsächlich sind die dafür zuständigen Pumpen in jüngster Vergangenheit deutlich häufiger angesprungen, wie das Bauamt schon 2020 bestätigte.
Keine einfache Lösung
Der Ortsbeirat pochte nun mit einem einstimmigen Antrag auf die Ertüchtigung des Abwassersystems, um Überflutungen vorzubeugen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Einfach und vor allem kostengünstig wird das Problem vor dem Hintergrund der äußerst angespannten Haushaltslage für die Verwaltung kaum zu lösen sein. „Die Langzeitprognosen zeigen: Wir müssen uns immer mehr auf Starkregenereignisse einstellen. Es steht außer Frage, dass das Abwassersystem in Hüttenfeld solchen Ereignissen nicht mehr gewachsen ist und einer zusätzlichen Entlastung bedarf“, so Berg.