Lampertheim. Von der Stärke der Hofheimer CDU profitiert Alexander Scholl nicht nur als christdemokratischer Ortsvorsteher dieses Stadtteils. Sie hatte darüber hinaus einen wohl nicht unwesentlichen Anteil daran, dass Scholl nun auch als Spitzenkandidat der Kommunalwahl für den Stadtverband ins Rennen geht. Scholl ist auch als Vorsitzender der Parlamentsfraktion vorgesehen. Er würde mit Edwin Stöwesand einen weiteren Hofheimer Christdemokraten ablösen. Stöwesand selbst ist auf der Kandidatenliste der CDU auf Platz fünf nominiert.
Der Karnevalist und Kommunalpolitiker Scholl rechnet Zielstrebigkeit wie Besonnenheit zu seinen Tugenden. Der kurze Draht zur Lampertheimer Stadtverwaltung ist ihm wichtiger als polternde Redebeiträge in den parlamentarischen Gremien. Auf diese Weise ist es ihm aus eigener Sicht beispielsweise gelungen, den vor allem für die Vereine entbehrungsvollen Umbau des Hofheimer Bürgerhauses reibungslos zu bewältigen.
Scholls politische Strategie lautet hierbei: mit der Verwaltung, nicht gegen die Verwaltung. Im Gespräch mit dieser Redaktion befürwortet er ein „kritisch-konstruktives Miteinander“. Von grundsätzlichem Misstrauen hält er nichts. Mit dieser Haltung möchte er dazu beitragen, Entscheidungen nicht nur zügiger zu treffen, sondern auch pragmatischer umzusetzen.
Hartnäckigkeit demonstriert Scholl etwa auch in der Debatte über die Integration städtisch-kultureller Einrichtungen ins Konzept für einen Biedensand-Campus des CDU-Landrats. Hier ist nach seiner Einschätzung das letzte Wort noch nicht gesprochen, etwa was den Bau einer Kulturstätte betrifft. Mit einer kulturell genutzten Pfeiffer-Halle will sich Scholl jedenfalls nicht zufrieden geben.
Personen stehen für Wandel
Mit der Spitzenkandidatur des 37-Jährigen setzt die Lampertheimer CDU auf eine Verjüngung in der Fraktion. Für diesen Wandel stehen etwa auch Lisa Galvagno, Björn Hedderich, Marco Knecht oder Julia Hinz, die allesamt Plätze unter den ersten zehn nominierten Kandidaten einnehmen.
Auf die Erfahrung langgedienter CDU-Mitglieder wollen die Christdemokraten dabei nicht verzichten. So folgt auf Spitzenkandidat Scholl der Vorsitzende der Lampertheimer CDU, Franz Korb, der diese Verantwortung auch in den parlamentarischen Gremien offenkundig mit Freude wahrnimmt, zugleich aber auch zu verstehen gibt, dass er seinen Chefposten nicht auf Lebenszeit beansprucht. urs