Der Dachverband der Sportvereine in Ladenburg heißt seit 1956 Ortsausschuss für Leibesübungen (OAL). Inzwischen ist der OAL sogar auf sozialen Netzwerken aktiv, genauer: bei Instagram. Nach wie vor überholt klingt jedoch der Vereinsname. So teilt der Vorsitzende Mark Völkel nach der jüngsten Herbstsitzung auf Anfrage mit, dass er mit den 13 Mitgliedsvereinen über eine mögliche Änderung des Namens diskutieren und anschließend ein geeignetes Logo entwerfen lassen möchte.
Zuvor warten dringendere Aufgaben: So plant der frisch gebackene Vereinsbegleiter Völkel, zusammen mit OAL-Vereinen ein Nutzungskonzept für die beiden Funktionsräume im Obergeschoss der geplanten Dreifeldsporthalle im Römerstadion zu erarbeiten. Bis Februar 2022 soll das Papier der Stadt vorliegen. Bürgermeister Stefan Schmutz habe den OAL-Delegierten die Schritte bis zur Fertigstellung der Halle 2024 erläutert, so Völkel.
Wie Völkels Stellvertreter Fritz Lackner, zugleich Ehrenvorsitzender des Athletik-Sport-Vereins (ASV), auf Anfrage mitteilt, befürchten die Gewichtheber eines Vereins nach wie vor, dass sie ohne Trainingsraum dastehen könnten, sobald die dringend reparaturbedürftige Lobdengauhalle einmal renoviert werde. Nach Auskunft von Völkel habe Schmutz in der Sitzung dargelegt, „dass ihm am Erhalt des Kraftraums in der Lobdengauhalle liegt, und dass er auch bemüht ist, für die Zeit der Renovierung eine Lösung zu unterstützen, damit die Gewichtheber weiter trainieren können“. Hintergrund: Es gilt bisher als eher unwahrscheinlich, dass einer der beiden Funktionsräume im Obergeschoss der neuen Halle als Kraftraum der Gewichtheber in Frage kommt.
Investitionen dringend nötig
„Der Investitionsstau bei den Sportstätten ist eine stetige Herausforderung für die Vereine“, führt Völkel aus. Deshalb begrüße der OAL die Bereitschaft der Stadt, deutlich mehr Geld für den Bau der neuen Halle zu investieren als bisher angenommen. Wie berichtet, stehen derzeit bis zu zehn Millionen Euro an Baukosten im Raum. „Wir hoffen, dass der Hallenneubau rasch umgesetzt werden kann“, erklärt Völkel.
Gleiches gelte bei den Themen Nutzungskonzept für das Römerstadion, wo der Rasenplatz nicht benutzbar ist, und Sanierung der Lobdengauhalle, die bei starkem Regen undicht ist. Der Bürgermeister habe, so Völkel, für kommendes Jahr „Planungen zum weiteren Vorgehen“ angekündigt.
Dass dem Gemeinderat vor Ablauf des kommenden Jahres 2022 ein Konzept zum Thema Vereinsförderung und Hallengebühren vorliegt, erwartet Völkel ebenso. Es habe ein erstes Gespräch über Rahmenbedingungen und das weitere Vorgehen stattgefunden. Schmutz habe in der Sitzung darauf hingewiesen, dass man ab Januar 2023 verpflichtet sei, auf Leistungen seitens der Stadt Mehrwertsteuer zu erheben. Aktuell besteht eine indirekte Vereinsförderung, indem die Kommune Hallen und Liegenschaften bereitstellt, wovon jedoch nur ein Teil der Vereine profitiere, so Völkel.