Heidelberg. Gegen eine 47-jährige Frau ist am Mittwochnachmittag Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten gewerbsmäßigen Bandenbetruges erlassen worden. Wie die gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim berichtet, hatte am Dienstag ein bislang unbekannter Täter spätabends bei einem 84 Jahre alten Mann in der Heidelberger Weststadt angerufen und sich als Beamter der Kriminalpolizei Frankfurt vorgestellt. Er behauptete, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und seine Wohnung sei nun ebenfalls im Visier der Einbrecherbande. Dann fragte er den 84-Jährigen nach Bargeld und Wertgegenständen. Das potentielle Opfer erkannte die Betrugsmasche sofort und ging zum Schein auf die Forderungen des Anrufers ein. Parallel hierzu informierte die Ehefrau die Polizei.
Den Anweisungen des Anrufers folgend, stellte der Mann eine Plastiktüte mit vermeintlichen Wertgegenständen vor der Haustür ab, die laut des Anrufers anschließend von einer "verdeckten Ermittlerin" abgeholt werden sollte. Am Mittwochmorgen erschien die 47-jährige Frau kurz vor 3 Uhr vor dem Wohnhaus und wollte die präparierte Plastiktüte an sich nehmen. Dabei wurde sie von bereits wartenden Zivilfahndern der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg auf frischer Tat vorläufig festgenommen.
Zugleich wurde ein Mann vorläufig festgenommen, der in unmittelbarer Nähe in seinem Auto mit laufendem Motor wartete. Nachweise für eine Tatbeteiligung des 25-jährigen Fahrers haben ergaben sich nicht, er wurde auf freien Fuß gesetzt.
Die 47-jährige Tatverdächtige wurde am Mittwochnachmittag der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die wegen des dringenden Verdachts des versuchten gewerbsmäßigen Bandenbetruges bei bestehender Flucht- und Verdunkelungsgefahr Haftbefehl erließ. Die Beschuldigte wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.