- Valentina Jaffé und René Burjack nutzen eine Etage des Areals für Ausstellung / „Onspace“ für Besucher geöffnet

Galerie auf Zeit im ehemaligen „Bauhaus“-Komplex

Von 
Michaela Roßner
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Valentina Jaffé und René Burjack (v.l.) fühlen sich als Künstlerkooperation „BuJaffé“ im ehemaligen „Bauhaus“-Areal wohl. © Philipp Rothe

Heidelberg. Große Fensterflächen, helle Räume, zentral gelegen: Die 280 Quadratmeter Bürofläche im ehemaligen „Bauhaus“-Areal an der Kurfürsten-Anlage sind ein Traum – bezahlbar und bereit für viele kreative Umsetzungen. Die Künstler-Kooperation „BuJaffé“ hat hier vorübergehend eine Galerie eingerichtet. Bis Ende Juni kann man Valentina Jaffé und René Burjack hier besuchen und sich ihre Arbeiten ansehen.

Wulf Kramer von der Zwischennutzungsagentur „Team Z“ ergänzt: „Immobilieneigentümer und kreative Ideen sind gefragt, um Zwischennutzungen oder auch Pop-up-Stores in zentralen Lagen und in den Stadtteilen realisieren zu können. Interessierte können sich gerne an ,Team Z’, die Heidelberger Agentur für Zwischennutzungen, wenden. Wir bringen die vielfältigen Interessen zusammen. Oft entstehen bei Zwischennutzungsprojekten ganz neue Synergien und auch Sympathien zwischen den Kreativen und den Eigentümern.“

Abriss vorgesehen

Kunst als Zwischennutzung



Von Mai bis voraussichtlich August werden auf dem ehemaligen Bauhaus-Areal an der Kurfürsten-Anlage in Heidelberg 280 Quadratmeter im ersten Geschoss des ehemaligen Büro- und Ladenkomplexes zu einer Atelier- und Ausstellungsfläche.

Der Heidelberger Künstler René Burjack (BUJA) und die Mannheimer Künstlerin Valentina Jaffé arbeiten dort als Künstlerkooperation „BuJaffé“. Bis Ende Juni kann man sich ihre Arbeiten ansehen.

Lichtinstallationen des aus Guatemala stammenden Videokünstlers Jaime Ramirez sowie ein Filmprojekt der Produktion Rawhunter begleiten das Projekt.

Auch Bürgermeister Wolfgang Erichson, der die beiden Künstler jüngst besuchte, zeugt sich angetan: „Der ,Onspace’ ist ein tolles Beispiel dafür, wie Künstlerinnen und Künstler verlassene, leerstehende Räumlichkeiten zu Orten der Kreativität und Begegnung transformieren und durch ihre Kunst eine positive Außenwirkung erzeugen. Ich wünsche mir, dass in Heidelberg künftig noch mehr solcher Orte entstehen und danke an dieser Stelle dem Eigentümer Diringer und Scheidel für die Bereitschaft, die Zwischennutzung zu ermöglichen, und natürlich den beiden Künstlern für ihre Ideen und ihr Schaffen.“

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Der Gebäudekomplex gehört der Mannheimer Baufirma seit gut anderthalb Jahren. Den 3400 Quadratmeter großen Fachmarkt in der Kurfürstenanlage gab es seit 1965, seinerzeit war er das erste „Bauhaus“ in Heidelberg. Im November 2019 schlossen der Fachmarkt für Farben und andere Baumaterialien auf zwei Etagen sowie das Parkhaus in den Geschossen darüber.

Der Bürokomplex, in dem nun die Ausstellungsfläche „Onspace“ entstand, liegt gegenüber, direkt an der Kurfürsten-Anlage. Er wird auf jeden Fall auch abgerissen, das hat der Investor gleich betont. „Wir sind hier die Letzten und konnten die Räume gestalten, wie wir möchten“, erzählt Jaffé. Und so gestalteten sie und Burjack jeder zwei eigene Räume. In zwei weiteren hängen Arbeiten von beiden Künstlern, die sich im Kreativwirtschaftszentrum „Breidenbach-Studios“ kennengelernt haben. Jaffé lebt und arbeitet in Mannheim, hat ihr Atelier in der Neckarstadt-West. Burjack hat schon an mehreren Orten in der Region gelebt und derzeit in Speyer seinen Lebensmittelpunkt.

Unterschiedliche Stile

Drei Wochen nutzte das Duo, um das mit Strukturtapeten ausgestatteten Büro als Galerie einzurichten. Während Jaffé eher zarte Werke, gerne aus Seidenpapier und von der Natur inspiriert, gestaltet, liebt Burjack klare starke Aussagen – auch politisch. Eine Serie zur Mona Lisa, die „seit 221 Jahren im Louvre gefangengehalten“ wird, ist neben der auf gebrauchtem Plakatmaterial in kräftigem Sprühdosen-Ton formulierten Kritik an der Macht des Internethandels zu sehen. Religiöse Symbole, vor allem Maria, verwendet er gerne.

Träume sind häufig flüchtig – und auch „BuJaffé“ muss wohl im Sommer wieder einpacken. Der Vertrag reicht bis 30. Juli. „Das ist ja das Besondere daran, dass es nur zeitlich begrenzt ist“, zeigt sich Jaffée kein bisschen traurig darüber. Bis dahin freuen sich die beiden Kreativgeister aber noch auf viele Gespräche und Impulse in der Galerie auf Zeit.

Info: www.valentinajaffe.de/#exhibitions, www.buja-art.com/news

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg