Landwirtschaft - Pfalz.Marketing läutet den Start der Saison ein / Bäuerinnen und Bauern zufrieden mit der Qualität

Pfälzer Spargelsaison beginnt - Bauern zufrieden mit der Qualität

Von 
Tanja Capuana
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Frank Fischer berichtet seinen Gästen Wissenswertes über den Spargel – und zeigt eine Spargelwurzel. © Venus

Neuhofen. Freunde des königlichen Gemüses können sich freuen. Mit den wärmer werdenden Temperaturen sprießt der Spargel. Während die Schwetzinger mit ihrem Anstich noch bis zum 23. April warten, schaffen die Pfälzer Landwirte schon elf Tage früher Fakten: Auf einem Feld zwischen Neuhofen und Waldsee hat sich am Dienstagvormittag eine kleine Gruppe versammelt. Das Pfalz.Marketing läutet den Beginn der Pfälzer Spargelsaison ein.

Gastgeber ist dieses Mal Frank Fischer, Inhaber des Bio-Spargelhofs Fischer. In diesem Rahmen wird aber nicht nur das weiße Gold geerntet: Pfalz.Marketing zeichnet mit Marie Wolgast und Chris Ackermann auch die Preisträger der 19. Aktion aus, mit der man den Ernteauftakt des Spargels bewirbt. Das Preisgeld von 2500 Euro spenden die beiden ans Kinderhospiz Sterntaler.

Die Preisträger zeigen Videos zum Kochen auf ihrem Youtube-Kanal „einfachgeschmack“. „In der Spargelzeit muss es auf jeden Fall regionaler Spargel sein“, sagt Wolgast. Die beiden möchten zeigen, wie einfach Kochen mit frischen Zutaten funktioniert – und dass man dabei auf Fertigprodukte verzichten kann.

Grün oder weiß?

  • Der Hauptunterschied zwischen grünem und weißem Spargel liegt bei der Ernte.
  • Der grüne Spargel wächst oberirdisch und wird mit dem Messer abgeschnitten, wenn er die entsprechende Länge erreicht hat. Er schmeckt etwas intensiver als weißer Spargel, sagt Steffen Großhans vom Spargelhof Großhans in Hockenheim.
  • Marie Wolgast und Chris Ackermann haben mit ihrem Youtube-Kanal „einfachgeschmack“ knapp 12 500 Abonnenten. Der 32-jährige Ackermann, der als Koch in einem Mannheimer Restaurant arbeitet, konzipiert die Rezepte, während Wolgast filmt, schneidet und vertont.

Fischer demonstriert seinen Gästen, wie man Spargel sticht. „Wichtig ist am Anfang, wenn man noch nie Spargel gestochen hat, ziemlich weit auszugraben“, sagt er. „Der Boden ist ein bisschen fest durch die Witterung.“ Während man mit der einen Hand das Spargelmesser halte, müsse man mit der anderen Hand am Spargel herunterfahren. Geschickt sticht Fischer den Spargel und präsentiert eine der weißen Stangen. „So sollte es aussehen“, sagt er. Der Spargel kommt jetzt in den Betrieb, wird gewaschen und abgeschnitten. Ackermann und Wolgast tun es ihm gleich – und ernten Applaus. „Wir haben hier einen kleinen Profi“, lobt Fischer den Preisträger. Auch Sophia Hanke, die amtierende Pfälzer Weinkönigin, übt sich erfolgreich im Spargelstechen.

Erntestart in Schwetzingen

Fischer setzt sowohl auf schwarze als auch auf transparente Folie. Mit dieser Technik bleibe der Spargel einerseits weiß, andererseits müsse man das Gemüse nur noch einmal am Tag statt zwei Mal stechen, erklärt er. Mit der diesjährigen Ernte ist Fischer sehr zufrieden. „Ich bin wirklich glücklich über die Qualität unseres Spargels.“

Auf dem Spargelhof Spilger in Schwetzingen beginnt die Saison am heutigen Mittwoch, teilen Inhaber Andreas Spilger und seine Frau Daniela mit. „Der offizielle Spargelanstich ist am 23. April, aber der Saisonbeginn ist unabhängig davon“, sagt Daniela Spilger.

Auf dem Hof baut das Paar auf 3,5 Hektar Land ausschließlich grünen und weißen Freilandspargel an, sagt Daniela Spilger. Folien und Heizung nutzen die Betreiber dagegen nicht. Den Wintereinbruch habe man beim Freilandspargel schon etwas bemerkt, sagt Andreas Spilger.

Wie groß die Menge an Spargel ist, die dieses Jahr gestochen wird, können die Inhaber noch nicht abschätzen. „Das kann man erst sagen, wenn die Saison vorbei ist“, sagt Andreas Spilger und fügt hinzu: „Bis jetzt sieht es von der Qualität her gut aus.“

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Beim Spargelhof Großhans in Hockenheim war der Erntestart bereits am 4. März. „Wir haben eine Spargelfläche, die mit der Abwärme einer Biogasanlage beheizt wird“, sagt Inhaber Steffen Großhans: „Durch dieses System sind wir der erste Erzeuger in Baden-Württemberg, der Spargel anbieten kann.“

Die normale Spargelernte ging bei ihm Ende März los. „Der März war sehr sonnenreich. Durch die Sonneneinstrahlung konnte sich der Boden aufheizen, und die Folie konnte die Temperatur über die kühle Witterung der letzten 14 Tage halten.“ Schnee und Frost am Wochenende hätten vor allem dem Grünspargel geschadet.

Preise steigen

Doch Großhans gibt Entwarnung. „Das Gute am Spargel ist, dass er nicht zerstört ist. Da ist ein Trieb erfroren, und der nächste Trieb kommt in den nächsten Tagen. „Wir sind sicher, dass wir an Ostern wieder Grünspargel ernten können.“ Aktuell ist er mit der Ernte zufrieden. „Die Qualität ist super, und das hängt in erster Linie mit dem Sommer zusammen. Da er schön nass war, konnten sich die Böden mal wieder mit Wasser sättigen.“

Beim Preis müsse man etwas aufschlagen, sagt Landwirt Steffen Großhans. „Spargel ist ohnehin hochpreisig. Aber der Verbraucher wird momentan überall zur Kasse gebeten. Wir versuchen, die Preiserhöhung so moderat wie möglich zu gestalten.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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