Der in der Region allseits gewünschte Zusammenschluss des Mannheimer Klinikums mit der Heidelberger Universitätsklinik lässt weiter auf sich warten. Seit zweieinhalb liegt das Projekt in Stuttgart auf Eis. Aber immerhin ist die damit verbundene Allianz mit vier sehr renommierten Forschungseinrichtungen beider Städte weiter vorangekommen. Nun wurde für sie eine eigenständige Rechtsstruktur gefunden, eine GmbH soll es sein. Das teilten am Freitag die beiden Grünen-Landtagsabgeordneten Susanne Aschhoff und Theresia Bauer mit.
„Heidelberg und Mannheim gemeinsam haben herausragende Potenziale in Medizin und Lebenswissenschaften, die weit über die Region hinaus strahlen. Es ist großartig, dass der Wille zur engeren Kooperation solche Früchte trägt“, so die Mannheimerin Aschhoff, forschungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Die Heidelbergerin Bauer, die das Projekt in ihrer Zeit als Wissenschaftsministerin maßgeblich mitinitiierte, kommentierte: „Das Land stärkt seine Forschungsstärken aktiv und hilft, die Kultur der Kooperation zu beflügeln. So wird der Standort attraktiv für Talente aus aller Welt und für den schnellen Transfer der Erkenntnisse zu den Patienten und in die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft.“
Baldige Grundsatzentscheidung
Zur „Health + Life Science Alliance Heidelberg Mannheim“ (so der offizielle Name) gehören neben den beiden Krankenhäusern das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung und das Europäische Molekularbiologie-Laboratorium (EMBL) aus Heidelberg sowie aus Mannheim das Zentralinstitut (ZI) für Seelische Gesundheit.
Stehen und fallen dürfte das Projekt indes damit, was aus den beiden Uniklinika wird. Statt der gewünschten Fusion befürwortet die grün-schwarze Landesregierung nur eine – abgeschwächte – Verbundlösung. Dazu werden derzeit vier Modelle geprüft. Eine Grundsatzentscheidung darüber hat Wissenschaftsministerin Petra Olschowski fürs erste Quartal 2023 zugesagt.