Heddesheim - Gebühren für Wasser und Abwasser steigen

Trotz Erhöhung im Vergleich noch günstig

Von 
Anja Görlitz
Lesedauer: 
© dpa

Der Trinkwasserpreis in Heddesheim steigt im kommenden Jahr um zehn Cent auf zwei Euro pro Kubikmeter. Auch für Schmutz- und Niederschlagswasser müssen die Bürger ab Januar tiefer in die Tasche greifen: Statt 88 Cent pro Kubikmeter Schmutzwasser werden dann 1,08 Euro fällig, Niederschlagswasser kostet künftig 48 statt 45 Cent je Quadratmeter versiegelte Fläche. Beide Gebührenerhöhungen hat der Gemeinderat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen.

Hintergrund sind in beiden Fällen vor allem Investitionen der vergangenen Jahre. Von 2017 bis 2019 hat die Gemeinde zum Beispiel rund 1,3 Millionen Euro in ihr Wassernetz investiert, wie Bürgermeister Michael Kessler ausführte. Die Wasserverluste infolge von Schadstellen konnten dafür deutlich reduziert werden.

Weil der Eigenbetrieb Wasserversorgung gewinnorientiert geführt wird, muss er auch eine Konzessionsabgabe erwirtschaften, die an den Gemeindehaushalt fließt. Seit 2016 sei dies nicht mehr gelungen – der Fehlbetrag summiert sich auf 320 000 Euro. „Theoretisch könnte man das in die Preisanpassung einpflegen“, so Kessler „aber dann wäre das eine deutliche Erhöhung“. Auf die Konzessionsabgabe für die vergangenen Jahre wird deshalb verzichtet. Damit das Geld dennoch in den Haushalt fließt, soll unter anderem das Stammkapital des Eigenbetriebs reduziert werden.

Mit einem Wasserpreis von zwei Euro liegt Heddesheim auch 2021 im Mittelfeld der Gemeinden in der Nachbarschaft, wie Kessler ausführte. An der Spitze rangiert aktuell Schriesheim mit 2,50 Euro, am wenigsten verlangt Ladenburg, derzeit 1,27 Euro. Andere Kommunen würden ihre Preise im kommenden Jahr aber wohl auch noch anpassen, prognostizierte Kessler. Für Heddesheim rechnet er damit, dass der neue Betrag die nächsten drei Jahre stabil bleiben kann.

„Die nächsten Jahre stabil“

Bei den Schmutzwassergebühren liegt Heddesheim derzeit am untersten Ende der Kreis-Kommunen – und das werde auch nach der Erhöhung auf 1,08 Euro so bleiben. Zweitgünstigste Gemeinde ist Dossenheim. In der Nachbarschaft rangiert wiederum Schriesheim mit 1,80 Euro an der Spitze. Der Vergleich ist allerdings schwierig. Bei der zweiten Gebührenkomponente, dem Niederschlagswasser, haben die Kommunen nämlich zum Teil sehr unterschiedliche Staffelungen je nach Versiegelungsgrad.

Die Abwassergebühren müssen kostendeckend erhoben werden, aktuell ist in Heddesheim ein Minus von etwas 150 000 Euro aus den vergangenen Jahren aufgelaufen, das mit der Erhöhung ausgeglichen werden soll. Die neuen Gebühren könnten laut Kalkulation bis 2024 stabil bleiben. 

Redaktion Redakteurin Neckar-Bergstraße

Mehr zum Thema

"MM"-Anfrage Wie die Neckar-Bergstraße Kommunen Energie sparen wollen - Statements in kompletter Länge

Veröffentlicht
Mehr erfahren