Tempo 30 gegen den Lärm im Ort, die seit Jahrzehnten diskutierte Ringstraße rund um Heddesheim, eine Jahreskarte für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) im Land für 365 Euro, weniger Lärm auf der Autobahn A5 – dafür will Sebastian Cuny (42) als Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg kämpfen, wenn er gewählt wird. Das hieße für ihn: „Dicke Bretter bohren“ und „Entscheidungsträgern in den Kommunen und den Bürgern“ Gehör verschaffen, wenn Landesbehörden wieder einmal nur vom Schreibtisch aus agieren.
In Heddesheim hat sich der SPD-Landtagskandidat des Wahlkreises Weinheim und Schriesheimer Stadtrat am Freitag mit seinen Genossen Michael Rei (SPD-Ortsvorsitzender) und Jürgen Merx (SPD-Fraktionschef im Gemeinderat) getroffen, um mit der Presse seine verkehrspolitischen Ziele zu erörtern, sollte er am 14. März in den baden-württembergischen Landtag gewählt werden. Cuny ist zuversichtlich, dass er die dafür notwendigen rund 12 000 Stimmen erreichen kann.
Ein Schwerpunkt ist sein Engagement gegen die steigenden Belastungen durch den Verkehr. „Hier muss eine Entlastung kommen“, fordert der Kandidat. Tempo 30 wäre eine Maßnahme gegen den Lärm, in Heddesheim an einigen Stellen im Ortskern bereits umgesetzt. In Schriesheim soll die Tempobeschränkung künftig für die gesamte Ortsdurchfahrt auf der B 3 gelten. Cuny: „Das ist im Lärmaktionsplan festgeschrieben, genehmigt, es müssen jetzt nur noch die Schilder bestellt und aufgestellt werden.“
Ein weiteres Beispiel für eine Entlastung wäre eine Ringstraße rund um Heddesheim, um den Durchgangsverkehr aus der Ortsmitte zu bekommen. Er und seine Parteifreunde Rei und Merx befürchten nämlich, dass durch die neue Neckarbrücke zwischen Neckarhausen und Ladenburg (L 597) sich auch mehr Fahrzeuge ihren Weg durch Heddesheim suchen werden. Simulationen würden das bestätigen, warnt Merx. Cuny weiß, dass die Ringstraße seit Jahrzehnten diskutiert und die Pläne immer wieder verworfen wurden. „Aber ich bin ein zuversichtlicher Mensch, mein Ziel ist es, diese Ortsumgehung zu schaffen. Beim Schriesheimer Branichtunnel haben sie auch gesagt: Den kriegt ihr nie!“, betont der SPD-Kommunalpolitiker.
Der Streit um den Lärm nach der Sanierung der A5 bei Schriesheim ist für Cuny ein typisches Beispiel, wie der Krach der Fahrzeuge bei den betroffenen Bürgern vor Ort im Widerspruch zu den Aussagen der Landesbehörden steht. „In Stuttgart werden die Werte rein rechnerisch und statistisch ermittelt. Ich merke aber selbst, wenn ich von Hirschberg auf der Autobahn Richtung Heidelberg fahre, dass die Fahrgeräusche ab Schriesheim lauter werden“, sagt Cuny. Das müsse jetzt durch konkrete Messungen von unabhängigen Fachleuten geklärt werden, bevor der nächste Abschnitt der A5 bis Weinheim saniert werde.
Für den ÖPNV fordern Cuny und seine SPD ein Jahresticket, das pro Tag einen Euro kosten soll. „Busse und Bahnen müssen attraktiv sein, auch preislich“, erklärt der Kandidat. Dabei dürften die Mehrkosten nicht zulasten der Kommunen gehen, sondern müssten vom Land getragen werden. Für diese und die anderen Forderungen wolle er als Abgeordneter in Stuttgart ein „Türöffner“ für die Bürger im Wahlkreis sein.