Heddesheim - Turmdach und Altarraum des evangelischen Gotteshauses müssen saniert werden

Morsche Holzstifte bringen Turmuhr aus dem Takt

Von 
Dieter Kolb
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Pfarrer Dierk Rafflewski (l.) und seine Kollegin Franziska Stoellger mit dem renovierungsbedürftigen Zifferblatt der evangelischen Kirche.

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Die Turmuhr der evangelischen Pfarrkirche Heddesheim muss repariert werden. Der Grund: Die Holzstifte, die das Zifferblatt halten, waren morsch.

Schon längere Zeit fällt den Heddesheimern beim gewohnten Blick auf die Südseite des evangelischen Kirchturms auf, dass die Turmuhr nachgeht. Die beiden anderen Zifferblätter zeigten und zeigen noch immer die korrekte Uhrzeit an. Nach mehrmaligem Fragen nach dem Warum setzte sich Pfarrerin Franziska Stoellger mit einer Fachfirma in Verbindung, damit dieser Zustand behoben wird.

Die Monteure stellten fest: Es ist kein mechanischer Fehler, das Zifferblatt hing schief an der Aufhängung. "Ich konnte selbst mit dem Hubwagen hochfahren", erklärte die Pfarrerin. Was die Monteure aber dann feststellten, war erschreckend. "Die Holzstifte, mit denen das Zifferblatt gehalten wurde, waren morsch und daher die Uhr nicht mehr gerade an der Sandsteinfläche", erzählte Franziska Stoellger.

Also wurde das Zifferblatt sofort abgebaut, um Schaden zu verhindern. "Die Uhr wurde 1870 eingebaut" weiß Pfarrer Dierk Rafflewski. Auf die Kosten angesprochen, legte sich die Stirn der Pfarrerin in Falten. "Bis jetzt gehen wir von 6000 Euro aus. Es kann sich aber erhöhen. Der Zustand des Zifferblattes ist mehr als renovierungsbedürftig", so die beiden Pfarrer. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 1,60 Meter und zeigt Roststellen auf. "Dazu kommt, dass das Kirchendach undicht ist und einige Sandsteine im Altarraum und an weiteren Stellen lose sind", ergänzte Dierk Rafflewski. Auch an den Bänken ist einiges zu tun.

Hoffen auf Unterstützung

Einen Antrag auf Bezuschussung haben die beiden Pfarrer bei der Landeskirche gestellt und hoffen auf großzügige Unterstützung. Sie bauen darauf, dass der freiwillige Gemeindebeitrag bei der Sanierung eine große finanzielle Hilfe sein wird. "Was früher das Kirchgeld war, heißt jetzt freiwilliger Gemeindebeitrag", erläuterte Rafflewski und betonte: "Die Bitte zu spenden richtet sich an evangelische Mitbürger, die über 18 Jahre alt sind und keine Kirchensteuer zahlen, aber über ein eigenes Einkommen verfügen".

Franziska Stoellger erläuterte: "Der Beitrag kommt ausschließlich und ohne Abzüge der Kirchengemeinde und dem ausgeschriebenen Spendenzweck zugute". Ob sich auch die politische Gemeinde als großherziger Spender erweist ist ungewiss. Der Kirchengemeinderat beschloss 1870, auf finanzielle Unterstützung von Seiten der Gemeinde zu verzichten.

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