Der Essenspreis im Kommunalen Kindergarten Heddesheim soll ab Januar von 2,50 Euro auf drei Euro steigen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Wie die Verwaltung vorrechnete, legt die Gemeinde auch dann noch mehr als vier Euro drauf: Laut der Kalkulation betragen die Kosten pro Mittagessen nämlich 7,17 Euro.
Kostendeckend war der Preis indes noch nie – und das sei auch gar nicht Ziel, wie Bürgermeister Michael Kessler in der Diskussion betonte. Anlass für die Neukalkulation war die Erweiterung des Kindergartens ab Januar mit den beiden neuen Gruppenräumen und 30 zusätzlichen Ganztagskindern. Damit erhöhe sich die Arbeitszeit der vor zehn Jahren eingestellten Küchenkraft von derzeit 12,5 auf 22,5 Wochenstunden. Die Personalkosten steigen entsprechend, verteilen sich freilich auch auf mehr Mahlzeiten.
Angesichts der Gesamtkosten halte er eine Anhebung von 2,50 Euro auf drei Euro für gerechtfertigt, legte Kessler den Verwaltungsvorschlag dar: „Wir liegen damit im Vergleich zu anderen Gemeinden in einem ähnlichem Rahmen.“
Auch gemessen am Essenspreis von 3,70 Euro in der Schule sei dies eine verträgliche Größenordnung, die wohl auch eine Zeit lang Bestand haben könne. Das letzte Mal war der Preis im Kommunalen Kindergarten 2015 von damals zwei Euro auf 2,50 Euro erhöht worden. Die Kosten pro Essen hätten aber schon damals ähnlich hoch gelegen wie heute, erläuterte Kessler auf Nachfrage aus dem Rat.
Ob angesichts des geringen Deckungsgrads nicht auch 3,50 Euro noch vertretbar wären, wollte CDU-Rat Volker Schaaff wissen: „Das wären immer noch unter 50 Prozent der Kosten. Ich hätte damit keine Probleme.“ Dagegen sprechen für Kessler mehrere Aspekte, neben dem Vergleich mit anderen Gemeinden vor allem der mit der Schule. Dort liege der Deckungsgrad bei höheren Kosten von elf bis zwölf Euro nämlich noch deutlich niedriger.
„So ein Preis ist immer auch ein politischer“, sagte Kessler: „Ich glaube, vom Bauchgefühl her liegen wir richtig.“ Für die „moderate Erhöhung“ und gegen eine größere Kostensteigerung für die Eltern plädierte auch SPD-Fraktionschef Jürgen Merx. „Wir tun gut daran, uns nicht am Deckungsgrad zu orientieren“, pflichtete Grünen-Rat Ulrich Kettner bei und verwies auf die generellen Bemühungen der Gemeinde bei den Themen Bildung und Erziehung sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Es ist wie beim Badesee“, bilanzierte Kessler: „Zu verschenken hat man nichts, aber man muss sich auch danach einordnen, wie es woanders ist.“