Heddesheim

Bei der FDP in Heddesheim gibt es auch Skepsis gegenüber neuer Liste

Bei der Kommunalwahl 2024 in Heddesheim will die FDP nicht mit einer reinen Parteiliste antreten, sondern sich stärker für unabhängige Bürger öffnen. Das gefällt nicht allen.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Mit einer Freien Heddesheimer Liste wollen FDP und parteilose Bürger bei der Kommunalwahl im Jahr 2024 antreten. Der Beschluss der Mitgliederversammlung fiel bei einer Gegenstimme, die Diskussion verlief aber durchaus kontrovers. Vor allem der Ehrenvorsitzende und frühere Gemeinderat Franz Hasselbring hatte Bedenken gegen diese vom Vorstand vorgeschlagene Lösung.

19 Mitglieder hat die Partei in Heddesheim aktuell, nach zwei Austritten und zwei Sterbefällen. Acht waren bei der Versammlung anwesend. Auf diese Zahlen verwies auch Partei- und Fraktionsvorsitzender Simon Jarke. Es gebe gar nicht genügend Liberale, die bereit seien, auf der Liste der FDP zu kandidieren. Er höre ganz oft von Leuten, dass sie antreten würden, sich aber nicht an eine Partei binden wollten.

„Wir haben in der Vergangenheit immer Leute gebraucht, um unsere Liste zu füllen, aber gewählt worden sind meist nur die Mitglieder“, argumentierte Hasselbring. Während der Schatzmeister Frank Lindenmeier die UBL in Edingen-Neckarhausen als „leuchtendes Beispiel“ bezeichnete, widersprach Hasselbring: „Dann ist die FDP irgendwann verschwunden.“ Dem hielt der stellvertretende Vorsitzende Dieter Matz entgegen: „So schnell verschwindet die FDP nicht.“ Letztlich konnte der Vorsitzende Simon Jarke aber auch die Skeptiker überzeugen, die Entscheidung für eine gemeinsame Liste fiel bei einer Gegenstimme von Elke Hasselbring.

Partei entscheidet mit

Wer am Ende bei der Wahl antritt, ist damit nicht entschieden. Nach Angaben von Jarke muss darüber in zwei getrennten Versammlungen abgestimmt werden, einmal bei der FDP und zum anderen bei den Unabhängigen, die sich aber weder als Verein noch als Organisation formieren wollen.

Wahlen im Ortsverband standen in diesem Jahr nicht an. Der Schatzmeister sieht die Finanzen geordnet, auch wenn ein Großteil der Mitgliedsbeiträge von mindestens 120 Euro pro Jahr inzwischen an den Bundes- und Landesverband abgeführt werden müssten. Da kam der erste Weihnachtsmarkt nach zwei Jahren Pause gerade richtig. Der Erlös war mehr als halb so groß wie die Mitgliedsbeiträge des Ortsverbands. „Jetzt haben wir wieder ein gewisses Polster“, freute sich Frank Lindenmeier als Finanzchef.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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