Heddesheim - Gemeinderat stimmt modifizierter Planung für Fünf-Millionen-Projekt in der Schaafeckstraße zu

Ärztehaus mit Apotheke nimmt eine weitere Hürde

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Auf dieser Freifläche in der Schaafeckstraße 25 - 27 in Heddesheim soll bis Ende 2018 ein neues Ärztehaus mit Apotheke entstehen.

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Der Neubau eines Ärztehauses im Zentrum von Heddesheim kommt voran. Der Gemeinderat hat gestern Abend die fortgeschriebenen Pläne für das Projekt gebilligt und den Entwurf eines dafür erforderlichen Bebauungsplans beschlossen. Auf dieser Grundlage können die Investoren Gebert und Mack aus Heilbronn an die konkrete Vermarktung des Objektes in der Schaafeckstraße 25 - 27 gehen. Das Projekt soll rund fünf Millionen Euro kosten.

"Mehrwert erreicht"

"Das Thema beschäftigt uns schon lange und ist sehr komplex", stellte Bürgermeister Michael Kessler einleitend fest. Während Projektentwickler Mack vor allem von den Schwierigkeiten bei der Ansiedlung neuer Fachärzte in der Gemeinde sprach, stellte Kessler die bisherigen Erfolge heraus. So sei es gelungen, einen Anästhesisten, einen Zahnchirurgen und einen Hörgeräteakustiker nach Heddesheim zu holen. Ein zweiter Kinderarzt, der sich mit einem bereits in der Gemeinde praktizierenden zusammenschließen will, sichere auch diese Praxis dauerhaft. Kesslers Fazit: "Wir haben auf jeden Fall einen Mehrwert erreicht." Eine bereits jetzt vorhandene Belegung von 60 Prozent sei eine gute Quote.

Welche Veränderungen es gegenüber der ursprünglichen Planung vom Juni 2016 gibt, erläuterte der planende Architekt Udo Richter. So sollen mehrere Dachgauben entstehen, um die Räume unter dem Satteldach besser als Arztpraxis nutzen zu können. Außerdem ändert sich die Gestaltung der Fassade durch verschiedene Vorsprünge und eine leicht zurückgesetzte Fensterfront im Erdgeschoss Hier sollen eine Apotheke und ein weiterer medizinischer Dienstleister Platz finden. Für Diskussionen sorgte die Architektur des Gebäudes. Ulrich Kettner (Grüne) bemerkte, er könne sich auch ein Gebäude mit Flachdach vorstellen, wenn dadurch eine Belegung mit Arztpraxen ermöglicht werde: "Scheunendächer sind kein Dogma."

An der vorgesehenen Dachform wollte Christian Pörsch vom Bauamt allerdings festhalten. Heddesheim sei durch Satteldächer geprägt, sagte er und verwies auf eine "hervorragende Architektur" am Dorfplatz. Der Neubau dürfe "gerne etwas stattlich" sein, aber die bislang geplante Form solle bestehen bleiben: "Hier muss wieder ein Stück Heddesheim entstehen."

Lob für die Pläne kam auch von Daniel Gerstner (SPD), der zugleich aufs Tempo drückte: "Es ist brutalst wichtig, dass wir jetzt vorankommen." Dr. Josef Doll (CDU) verwies darauf, dass es Ziel sei, die Ärzteversorgung zu verbessern. Die Ansiedlung neuer Fachbereiche begrüßte sein Fraktionskollege Rainer Hege. Die zusätzliche Versorgung sei "überschaubar", fand dagegen Frank Hasselbring (FDP).

Neue Parkplätze nötig

Ein Wermutstropfen ist nach den Worten von Bürgermeister Kessler die Parkplatzfrage. Weil auf dem Grundstück selbst nur Platz für 22 Autos (einschließlich 15 in der Tiefgarage) vorhanden ist, müssen weitere Kapazitäten im Umfeld geschaffen werden. Als Standort kommt dafür laut Pörsch vom Bauamt eine Grünfläche auf der anderen Seite der Schaafeckstraße in Frage.

Hier wäre - je nach Variante - Platz für sieben oder zehn Fahrzeuge. Mit Details will sich der Bauausschuss des Gemeinderates in der kommenden Woche nach einer Ortsbesichtigung befassen. Schon jetzt zeichnete sich aber eine Tendenz für die kleinere Lösung ab. Dabei würden die Autos von der Schaafeckstraße ein- und über den Hirschplatz ausfahren.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.