Der Ortsteil Neckarhausen hat gute Chancen auf ein flächendeckendes Glasfasernetz und schnelles Internet bis direkt ins Haus. Das hat Jürgen Weck vom Unternehmen Deutsche Glasfaser am Donnerstag im Gespräch mit dem „MM“ angedeutet. Ursprünglich wollte der Betreiber eine Quote von 40 Prozent der Haushalte erreichen, bis Donnerstag waren es laut Weck erst 35 Prozent, die sich verbindlich für einen Anschluss entschieden hatten.
Das Unternehmen wirbt seit Herbst für sein Angebot, wurde aber durch die Corona-Pandemie dabei gebremst. Starke Unterstützung erhielt der Anbieter durch örtliche Vereine, die bei ihren Mitgliedern die Werbetrommel rührten. Besonders aktiv war der KV Kummetstolle, der eine Art Onlineberatung anbot und auf Facebook postete. „Das war der Hammer“, freut sich Weck.
Für jeden Anschluss, der auf Empfehlung eines Vereins zustande kommt, erhält dieser 15 Euro. Viele der 1000 Empfehlungskarten kamen laut Weck zurück, ausgewertet sind sie noch nicht. Vermutlich sei der Rücklauf aber so stark, dass die Deckelung greife, denn maximal kann ein Verein 2500 Euro erhalten.
Unterstützung erhielt die Deutsche Glasfaser auch von der Gemeinde. Bürgermeister Simon Michler bezeichnete das Pilotprojekt mehrfach als große Chance und sprach sich auch in einem Schreiben an die betroffenen Haushalte dafür aus: „Wir hoffen, dass wir als Gemeinde dieses ehrgeizige Ziel erreichen können.“ Auch Altbürgermeister Roland Marsch, der in Neckarhausen wohnt und von dem schnellen Internet selbst profitieren würde, half dem Unternehmen laut Weck bei der Akquise. Nun sieht es also ganz so aus, als würde das Ziel des Komplettausbaus erreicht. „Ich bin optimistisch“, sagte Michler am Donnerstag.
Infopunkt schließt bald
Einwohner von Neckarhausen, Mieter wie Eigentümer, können sich noch am Freitag bis 18 Uhr und am Samstag bis 14 Uhr beim Infopunkt im Schloss anmelden. Persönliche Termine sind nach vorheriger telefonischer Vereinbarung (06203/80 81 49) möglich. Auch online lässt sich ein Anschluss reservieren. Wer sich jetzt dazu entschließt, erhält das Glasfaserkabel ins Haus gratis, wer später kommt, muss laut Weck mit einmaligen Anschlusskosten von mindestens 750 Euro rechnen.
Der Zweckverband Fibernet Rhein-Neckar, dem auch die Gemeinde angehört, begrüßt das Engagement der Deutschen Glasfaser. „Ein solches Angebot können Sie gar nicht ablehnen“, sagte ein Vertreter im September im Gemeinderat. Die in der Gemeinde vorhandene Bandbreite von bis zu 30 Mbit/s sei ein Witz: „Wir wollen gigabitfähige Anschlüsse.“ Genau diese baut die Deutsche Glasfaser in Neckarhausen, ein Pilotprojekt in Baden-Württemberg. Der Gemeinde entstehen durch den Ausbau keine Kosten. Die Tarife sind marktüblich und in den ersten zwölf Monaten des Zwei-Jahres-Vertrags vergünstigt.
Info: Mehr zum Thema: morgenweb.de/neckarhausen