Ministerbesuch: Bergsträßer Wirtschaftsförderung macht Druck für den vierspurigen Ausbau der B 47 bis zur Autobahn-Auffahrt Lorsch

Posch nennt Planungen eine "Kuriosität"

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Christine Dirigo

Riedrode. Die Wirtschaftsförderung Bergstraße hat gestern Abend zusammen mit Landrat Matthias Wilkes im Bürgerhaus Riedrode ein Positionspapier an den hessischen Verkehrsminister Dieter Posch übergeben. Der Politiker war den ganzen Tag über im Kreis unterwegs. In dem Papier machen die Verfasser deutlich, wie wichtig der Ausbau der B 47 für die Region ist.

"Mit der Aussage aus dem Bundesverkehrsministerium, dass der Ausbau der Strecke zwischen der B 44 und dem Anschluss an die A 67 derzeit nicht möglich ist, wollen wir uns nicht zufrieden geben", erklärte Dr. Carl-Christian Beckmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Mit Hilfe eines Plans verdeutlichte er dem Minister die Verkehrssituation. "Wir könnten mit dem ersten Schritt, dem vierspurigen Ausbau der Ortsumgehung Bürstadt und der Weiterführung der Trasse an Riedrode vorbei durch den Lorscher Wald leben", fügte Beckmann an.

In dem Positionspapier sind noch weitere Projekte aufgeführt, die das ganzheitliche Konzept "Zukunftsfähige Wege" für den Kreis Bergstraße umfassen. Als einmalig beschrieb Beckmann, dass alle Maßnahmen zielorientiert in einem Papier zusammengefasst sind.

Magistratsmitglied Herbert Röchner begrüßte Posch in Vertretung von Bürgermeister Alfons Haag und wies darauf hin, dass der vierspurige Ausbau der B 47 für Bürstadt und Riedrode nicht nur Vorteile bringe. Außer dem erhöhten Verkehrsaufkommen nannte er auch die Rodung des Waldes und bat darum, Lärmschutzmaßnahmen einzuplanen und den hohen Wildwechsel zu bedenken.

Posch, der auf seiner ersten Besuchtour im Kreis zuvor Lampertheim und Lorsch besucht hatte, nannte die bereits seit 40 Jahren andauernde Planung, die Bundesstraße vierspurig auszubauen, eine Kuriosität. "Ich will das Anliegen gerne entgegennehmen. Die Entscheidung werden wir nicht treffen, aber manchmal hilft es, nachzuhaken", warnte der Minister vor allzu großen Hoffnungen. Posch wies darauf hin, dass Entscheidungen über Bundesstraßen in Berlin getroffen werden. "Das schränkt uns vor Ort ein und macht es uns sehr schwer. Wir hätten gerne mehr Spielraum, um selbst zu entscheiden", so Posch.