Fußball-Gruppenliga

Göbel versteht die Welt nicht mehr

Eintracht Bürstadt verliert auch wegen einer strittigen Tor-Entscheidung mit 1:2 zu Hause gegen Büttenborn

Von 
Claudio Palmieri
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Bürstadts Kapitän Fabio Cappello musste mit seinem Team eine unglückliche Niederlage einstecken. © Berno Nix/Julian Lösch

Bürstadt. Die Spieler der SKV Büttelborn schritten glücklich, aber mit teils ungläubigen Blicken vom Platz. So wirklich konnten sie es nicht glauben, dass sie das Gruppenliga-Spiel bei Eintracht Bürstadt gerade mit 2:1 (2:0) für sich entscheiden konnten. SKV-Trainer Francisco Ortega hatte beim obligatorischen Händeschütteln nach Abpfiff klare Worte für seinen Eintracht-Kollegen Karl-Heinz Göbel parat. „Verdient war’s nicht“, räumte er fast entschuldigend ein.

Bei dieser Meinung blieb Ortega auch im Gespräch mit dieser Redaktion. „Dieser Sieg fällt absolut in die Kategorie ‚glücklich’. Wir haben nicht gut gespielt und eigentlich keine Spielanteile gehabt. Manchmal braucht man ein bisschen Glück, auch bei der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung“, sagte Büttelborns Trainer - und spielte damit auf die strittige Szene in der 72. Minute an.

Nach einer Freistoßflanke von Bürstadts Kapitän Fabio Cappello brachte Xhino Dushaj den Ball von rechts in den Strafraum. SKV-Torwart Stefano Francioso und ein Eintracht-Spieler stiegen hoch und berührten sich. Der Ball flog weiter zu Eintracht-Verteidiger Mehmet Tutay, der zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich abschloss. Der Schiedsrichter, der freie Sicht hatte, erkannte den Treffer zunächst an – ließ sich aber wenig später von einem Linienrichter überstimmen. Der Assistent hatte ein Foul an Francioso im Fünfmeterraum erkannt.

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Das brachte den Eintracht-Tross vor knapp 80 Zuschauern auf 180. „Der Torwart konnte den Ball nicht festhalten. Der Ball war frei in der Luft spielbar, wurde von unserem Spieler weitergeleitet und am Ende im Tor versenkt. Mir erschließt sich nicht, warum ein Assistent im Fünfmeterraum eingreift. Ab dem Sechzehner ist es Sache des Schiedsrichters“, schilderte Eintracht-Pressewart Christian Beckerle.

Auch Göbel verstand nach der zweiten Niederlage in seinem zweiten Spiel als Eintracht-Trainer die Welt nicht mehr. „Der Schiedsrichter hat im Elfmeterraum gestanden, hatte klare Sicht zu den Vorgängen, hat sich sofort umgedreht und an den Mittelkreis gezeigt“, meinte der Lampertheimer, der die Leistung des Unparteiischen als „desolat“ bezeichnete: „Die allergrößte Fehlentscheidung war die Rote Karte gegen Hüseyin Tutay für ein Foul, das maximal gelbwürdig war. Im Prinzip haben wir heute gegen zwölf Mann sehr unglücklich verloren. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat sehr diszipliniert gespielt und eine gute Moral gezeigt.“

Dass die Eintracht den Auftakt verpennt hatte, räumte Göbel indes auch ein. „Bei den Gegentoren haben wir sicherlich schlecht ausgesehen“, stellte er klar. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Issam Laghouali nach einem Angriff über rechts unbedrängt zum 1:0 einschieben konnte.

2:0 kurz vor der Pause

Nach gut zehn Minuten verlagerte sich das Spiel auf die Büttelborner Seite. Ein Weitschuss von Mehmet Tutay flog knapp über den Kasten (23.). Wenig später schoss Hüseyin Tutay freistehend SKV-Keeper Francioso an (26.). Kurz vor der Pause konterte Büttelborn – und Marvin Wiesenäcker erhöhte mit der zweiten Chance für die SKV auf 2:0 (42.).

Hüseyin Tutay (44., pariert) und Besim Reka (45., abgewehrt) hatten die nächsten Eintracht-Chancen auf dem Fuß. Doch erst in Minute 55 durfte der Tabellenvorletzte endlich jubeln. Nach einem Angriff über Dushaj zog Hüseyin Tutay zum 1:2 ab. Wiesenäcker traf kurz darauf den Pfosten für die Büttelborner, die sich ganz aufs Kontern verließen (58.).

Nach Rot gegen Hüseyin Tutay (84.) beklagte Göbel die Aberkennung eines weiteren Treffers (90.+2), doch Rojhat Akcan stand da klar im Abseits. cpa

Freier Autor Geboren in Viernheim. Freier Mitarbeiter seit 2009 (Sport, Online, Lokales)