Bürstadt.
Frank Lindemann, 28 Jahre lang Leiter des Bürstädter Bauamts, ist – wie jetzt bekannt wurde – nach langer, schwerer Krankheit gestorben. „Wir sind unfassbar traurig“, sagt Bürgermeisterin Bärbel Schader im Gespräch mit unserer Redaktion. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“
Frank Lindemann, Jahrgang 1959, hat Architektur und Städtebauarchitektur studiert und einen Abschluss als Diplom-Ingenieur für Raum- und Umweltplanung. Am 1. Januar 1995 fing er im Bürstädter Rathaus an und übernahm die Leitung des Stadtbauamts, damals noch mit Bürgermeister Alfons Haag als Dienstherr. Von Anfang an begleitete der Architekt entscheidende Projekte in Bürstadt. Das reichte vom Einkaufszentrum im Bibliser Pfad über das neue Fassadenleitbild und die Umgestaltung der Innenstadt bis – ganz aktuell – zu den Planungen für die ehemalige Industriebrache Oli II, auf der demnächst Wohnungen entstehen sollen.
Kollegen und Wegbegleiter loben seine hohe Fachkompetenz und seine akribische und genaue Arbeitsweise. In vielen politischen Sitzungen hat er Sachverhalte so erklärt, dass sie für alle Zuhörer verständlich waren – und dabei auch klare Kante gezeigt, wenn die Wünsche und Vorstellungen der Abgeordneten seiner Meinung nach nicht zu verwirklichen waren.
Geschätzt wurde er auch für seinen feinsinnigen und oft selbstironischen Humor, genauso wie für seine offene und freundliche Art. Mit seiner Familie lebte er in Biblis-Nordheim. Gegen die tückische Krankheit kämpfte er zwei Jahre an – und erfüllte seine Aufgabe im Rathaus trotzdem mit Freude und großem Engagement, wie seine Wegbegleiter berichten. Nun hat er am 16. August, wenige Tage vor seinem 63. Geburtstag, den Kampf verloren. Die Beerdigung findet im Kreis seiner Familie statt.