Bürstadt. Als „Bankrotterklärung für die Umwelt und den Klimaschutz“ empfindet es Sabine Hofmann (Grüne), dass Bürstadt einen Aktionsplan statt eines Konzeptes für den Klimaschutz plant. Genau das hatte die Mehrheit im Umweltausschuss beschlossen – und trotz ihres Einwands kurz darauf auch die Stadtverordnetenversammlung.
Das eine tun, ohne das andere zu lassen, das wollte Sabine Hofmann gerne. Sie hat nichts gegen einen Aktionsplan, der direkt Maßnahmen zum Klimaschutz anstößt. Gleichzeitig wünscht sie sich aber auch ein Konzept mit einer konkreten Zielsetzung. Immerhin sei das schon in der vorigen Legislaturperiode beschlossen worden. „Passiert ist aber nichts, und jetzt sagt die Verwaltung plötzlich, dass es zu viel Arbeit ist“, wunderte sich Hoffmann. Denn Bürstadts Klimaschutzmanagerin Michelle Ohl, die seit Mai im Amt ist, hatte im Ausschuss erklärt, das Konzept zu erstellen, würde zwei Jahre dauern. In der Zeit habe sie keine Zeit für konkrete Projekte. Das hatte die Politiker überzeugt.
„Gedrucktes Papier bringt uns nicht weiter“, erklärte Alexander Bauer (CDU) im Parlament und plädierte weiter für den Aktionsplan. Verständnis für Hoffmann äußerte Chantal Stockmann (FDP), die zunächst auch skeptisch war, aber nun Michelle Ohls Rat folgen will. „Was nützt uns ein Konzept, wenn zwischenzeitlich nichts passiert?“ fragte Lothar Ohl (SPD). Am Ende forderten nur vier Grünen-Stadtverordnete das Konzept neben dem Aktionsplan. Die große Mehrheit des Parlaments blieb dabei, auf das Konzept verzichten zu wollen.
Bürgermeisterin Bärbel Schader hofft bei dem Thema übrigens auf viele Impulse von der der Klimaarena Sinsheim. Den Vertrag zur Kooperation wird sie diesen Freitag mit vielen Gästen aus Bürstadt vor Ort unterzeichnen.