Biblis. Im Jahr 2018 hat der damalige Bürgermeister Felix Kusicka das Konzept für den Stadtumbau in Biblis vorgestellt. Ein Budget von 9,3 Millionen Euro steht zur Verfügung. Dabei übernimmt das Land rund zwei Drittel der Kosten, den Rest zahlt die Gemeinde. Vorgesehen sind Investitionen in den Ortskern und die öffentliche Infrastruktur. Kusickas Nachfolger, Volker Scheib, hat die Weiterführung des Stadtumbaus übernommen. Und im kommenden Jahr wird mit dem Start der Sanierung des Alten Rathauses erstmals sichtbar, wofür das Fördergeld ausgegeben wird.
Die Gemeinde Biblis hatte das Planungsbüro ProjektStadt mit der Ausarbeitung des Integrierten städtebaulichen Konzepts beauftragt, das nun auch die Umsetzung auf den Weg bringt. Angelaufen ist bereits die Gewässeruntersuchung beim Gemeindesee, erklärt Projektleiter Felix Assmann. Wie bereits berichtet wurden dabei Blaualgen gefunden. Deshalb soll es im kommenden Jahr umfangreichere Untersuchungen geben, um dem Blaualgenbefall auf die Spur zu kommen. Es sei jedoch nicht das Ziel, den Gemeindesee als Badegewässer zu nutzen.
Führungen und Vorträge
Über die Projekte des Förderprogramms Stadtumbau in Biblis können sich Bürgerinnen und Bürger an diesem Samstag, 20. November, von 14 bis 18 Uhr während einer Veranstaltung im Rathaus informieren.
Es ist eine Bilderausstellung und Präsentation der anstehenden Arbeiten am Rathaus zu sehen.
Bürgermeister Volker Scheib lädt um 14 und um 16 Uhr zu Führungen im Alten Rathaus und zu Quartiers-Spaziergängen ein. Um 15 und 17 Uhr gibt es Vorträge über nachhaltige Energiegewinnung. Auch Beratungsgespräche werden angeboten.
Die Freiwillige Feuerwehr sorgt für Speisen und Getränke.
Es gilt die 2G-Regel.
Vielmehr soll die Grünfläche um das Wasser eine bessere Aufenthaltsqualität erhalten. „Dabei geht es nicht darum, ein paar Bänke aufzustellen. Wir werden einen Freiraumplaner beauftragen, der sich zum Beispiel um das Wegenetz kümmert,“ berichtet Assmann. Dieser habe auch die unterschiedlichen Freizeitinteressen der Bibliser im Blick. Denn nicht nur Spaziergänger mit Hund sollen sich dort wohlfühlen. „Wir wollen auch für Familien etwas bieten und für Jugendliche, wenn sie sich dort treffen.“
Ein weiterer Aufgabenbereich, der bereits angeschoben wurde, ist das Verkehrs- und Parkraumkonzept. Damit ist eine Verkehrsplanerin betraut. Sie werde demnächst zusammen mit den Ordnungsamtsmitarbeitern einen Rundgang durch Biblis machen, um zum Beispiel Gefahrensituationen für Fußgänger, Radfahrer und Schüler auf ihrem Weg zur Schule zu erkennen. „Sie wird Verkehrszählungen machen und möglicherweise eine Kamera an einer Kreuzung aufhängen.“ So könne sie erkennen, ob es dort zu Problemen für Verkehrsteilnehmer komme. Die Expertin ermittle darüber hinaus, wo es Bedarf an Parkplätzen gebe. Als Beispiel nennt Assmann den Park-and-Ride-Parkplatz hinter dem Bahnhof.
Jugendliche werden befragt
Ein weiterer Punkt auf der Projektliste sind Orte für Jugendliche. Von der ursprünglichen Idee, ein Jugendhaus zu bauen, sei man inzwischen abgerückt, berichtet Assmann. Jetzt sei eine Freifläche in der Pfaffenau im Gespräch. Nun wollen die Planer von den Jugendlichen erfahren, was diese wünschen. „Wir werden im Frühjahr eine Jugendbeteiligung starten.“
Das Alte Rathaus hat die Planungsphase hinter sich. Dort sollen Taten folgen. „Auf dem Dach wird der Turm seine ursprüngliche Form erhalten. Es gibt neue Fenster, und die Fassade wird saniert“, berichtet der Projektleiter. Der Bürgermeister wird am Samstag Besucher durch das Gebäude führen und mit ihnen durch das Quartier hinter dem Rathaus laufen. Dort stehen einige Fachwerkhäuser, die im Besitz der Gemeinde sind und saniert werden sollen. Die Freifläche hinter dem Verwaltungsgebäude ist als multifunktionaler Platz vorgesehen.