Filminsel

Bibliser Open-Air-Kino bleibt hinter den Erwartungen zurück

Ob es auch im Sommer 2023 wieder ein Open-Air-Kino in Biblis geben wird, steht in den Sternen. Die Besucherzahlen waren dieses Mal zu niedrig, um das Festival wirtschaftlich zu machen

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Christine Dirigo
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Es waren zwar viele Besucher ins Bibliser Pfaffenau-Stadion gekommen, aber nicht genug, um das Open Air der Filminsel wirtschaftlich zu machen. © Christine Dirigo

Biblis. Es ist alles sehr gut gelaufen beim Open Air der Filminsel im Pfaffenau-Stadion. Doch die Stimmung bei den beiden Vorsitzenden Birgit Gimbel und Marcus Müller ist dennoch getrübt, weil die Zuschauerzahlen hinter den Erwartungen zurück blieben.

Beide freuten sich über die inzwischen routinierte eigene Organisation, die Hilfe des Mitarbeiterteams und auch, dass das Wetter gehalten hatte. „Am Donnerstag war es der perfekte Abend. Es war lange warm und man konnte im T-Shirt hier sitzen“, bestätigte Birgit Gimbel. Dafür waren allerdings nur rund 250 Zuschauer gekommen, die sich Christoph Maria Herbst in der etwas anderen Geschichte der Menschheit anschauen wollten.

Für „Elvis“ am Freitagabend waren es schon knappe 430 Besucher, die mit Austin Butler einen hervorragenden Presley in einem modern gemachten Film von Baz Luhrmann sahen. Die Marvel-Anhänger kamen am Samstag auf ihre Kosten mit „Thor 4“. Hier waren ebenfalls 250 Zuschauer im Publikum. Insgesamt war die Filmauswahl so, dass für jeden etwas dabei war. Und die eingefleischten Filminsel-Open-Air-Fans kamen jeden Abend auf den Rasen des Fußballplatzes.

Stammgäste an allen Abenden da

So wie die Truppe um die Bibliserin Brigitte Ritter, die auch bei „Film und Frühstück“ zu den Stammgästen zählt. Sie hatte wieder einen vollen Tisch mit Freunden dabei, darunter Heike mit ihrem Mann Heiko aus Gernsheim. „Sogar die nächste Generation ist mitgekommen, die sitzen aber weiter vorne und nicht bei uns Eltern“, lachte Heike.

Sie wollte unbedingt Elvis sehen, ihr Mann Thor – und kurzerhand hatten sie sich entschlossen Karten für alle drei Abende zu kaufen. Sie waren dieses Jahr auch schon bei den beiden Frühstück-Veranstaltungen im Hof des kommunalen Kinos mit dabei.

Das erste Mal auf dem Open Air war Nicola aus Darmstadt. Sie ist mit Alexandra aus Groß-Rohrheim befreundet, die sie mitgebracht hat. „Ich habe es auf Instagram gelesen“, berichtete Alexandra. Sie haben es sich richtig gemütlich gemacht in ihrem Zweier-Outdoor-Stuhl, bei dem man sogar die Füße hochlegen kann. Und sie sind für alle Wetterlagen gerüstet, denn am Freitag drohten dunkle Wolken mit Regen, der aber dann doch nicht kam. „Wir überlegen sogar, morgen noch mal zu kommen, denn wir sind Marvel-Fans“, verriet Nicola.

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Lara aus Hofheim war schon mal hier und hat ihre Freundin Aylen mitgebracht. Lars hatte sich den beiden kurzerhand angeschlossen und komplettierte die Runde aus Lampertheim und Hüttenfeld. Sie hatten die Picknickdecke ausgelegt und es sich darauf gemütlich gemacht. „Wir haben Regenponchos dabei für alle Fälle“, lachte Lara.

Dabei schockierte am Anfang der Woche die Nachricht vom Brand im Stadion die Teammitglieder der Filminsel. Dadurch war nämlich die Starkstromversorgung beschädigt worden. „Ich bin dann gleich mit meinem Mann Peter hierher gefahren und wir haben uns das angeschaut. Die Zusage der Gemeinde, dass alles bis Dienstag wieder gerichtet ist, hat uns beruhigt. Das sind Erfahrungen, die man nicht braucht“, gestand Birgit Gimbel.

Auf 600 Besucher ausgelegt

Eigentlich war das Open Air für 600 Besucher pro Tag ausgelegt, gekommen sind weitaus weniger. „Um die genauen Gründe zu erfahren, müsste man eine Umfrage machen. Es lag bestimmt auch daran, dass Ferien waren und in der Umgebung Vieles veranstaltet wurde“, vermutete Müller. Die Aufräumarbeiten am Sonntag dauerten bis etwa 15 Uhr und es herrschte Enttäuschung bei den Helfern.

„Wir werden uns auf jeden Fall im Nachgang noch einmal besprechen, ob es 2023 eine weitere Auflage geben wird. Wir machen das ehrenamtlich in unserer Freizeit, nehmen extra Urlaub dafür, aber wenn es nicht so angenommen wird, dass es wirtschaftlich ist, wird es wohl kein nächstes Mal geben“, teilte Birgit Gimbel mit.

Freie Autorin

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