Neckar-Bergstraße - Vorschläge und Anregungen zu geplantem Radschnellweg

„Warum nicht am Neckarkanal entlang?“

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Rund die Hälfte der 600 Anregungen zum Radschnellweg bezieht sich auf die Streckenabschnitte in den Gemeinden Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen und in der Stadt Ladenburg. Diese Zeitung hat sich die Bemerkungen auf der Onlineplattform des Regierungspräsidiums etwas näher angeschaut.

Zwischen Ilvesheim und Ladenburg würden viele Bürger eine Trassenführung direkt entlang des Kanals bevorzugen. Was bereits bei der Ortsbegehung Mitte September klar wurde, findet auch in den Online-Kommentaren seinen Niederschlag. So fragt Kade Horlacher: „Warum führt der Radweg nicht am Neckarkanal entlang?“ Dann wäre er „von der Straße getrennt und landschaftlich schöner“. Eine Auffassung, die 44 weitere Besucher der Internetseite teilen. Das ist einer der höchsten Werte auf dieser Plattform des RP. Mitunter kommt es auf der Seite auch zu kontroversen Diskussionen. „Dieses Teilstück ist nur ein Trampelpfad und bei Dämmerung und Dunkelheit sehr gefährlich“, gab Anja Tawardokus bei einer Informationsveranstaltung zu Protokoll. Gemeint ist ein Abschnitt in Ilvesheim, nahe der Siemensstraße. „Deshalb wird die Strecke ja ausgebaut. Soweit ich weiß, ist auch eine Beleuchtung vorgesehen“, kommentiert Lorenz Burkhardt.

„Stimmt, diese schon jetzt viel genutzte Radverkehrs-Verbindung ist derzeit ein schäbiger Trampelpfad“, bestätigt Bernd Häusler, betont aber auch: „Gerade an dieser Stelle bringt uns der Radschnellweg eine wichtige und spürbare Verbesserung der Rad-Infrastruktur.“

Im weiteren Verlauf des geplanten Schnellweges kommt auch das alte Bahngleis ins Gespräch. „Das könnte man nutzen, um bis nach Ladenburg zu gelangen“, schreibt Bernd Häusler. „Optimaler Zubringer zum Radschnellweg ist eine Nutzung der alten Bahngleise , die seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt werden“, findet Bürgermeister Stefan Schmutz.

Dass im Zuge der Voruntersuchung überraschend eine Kombivariante links und rechts des Neckars zum Tragen kam, stößt nicht bei allen auf Verständnis. „Radfahrer werden Umwege nicht akzeptieren und die kürzeren Schleichwege bevorzugen“, vermutet Dieter Jakob. „Wenn ich schon südlich des Neckars bin und in die Mannheimer Innenstadt will, macht es keinen Sinn, vor Mannheim noch einmal das Ufer zu wechseln“, betont Michael Malzahn. „Dieser Rücksprung ist ein riesiger Umweg“, kritisiert Matthias Kuhnle.

Große Bedenken gibt es im bereich der Gleise der RNV. „Die Radschnellverbindung soll die OEG-Gleise möglichst wenig kreuzen“, unterstreicht Gerd Hüttmann in seinem Kommentar zur Streckenführung in Edingen. Rüdiger Rössler plädiert dafür, den Weg „möglichst geradlinig und komfortabel anzulegen“ und über den Stangenweg in Richtung Heidelberg zu führen. Eine Variante, die die Landwirte in Edingen-Neckarhausen strikt ablehnen. Für sie stellt der Stangenweg eine wichtige Verbindung zwischen den Orten dar, die dann verloren ginge.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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