Kamera-Aufnahmen

Luftschiff: Am Montag Zeppelin über Schriesheim

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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An diesem Luftschiff sind zwei Kameras befestigt, die die Aufnahmen machen werden. © MVV

Schriesheim. Wenn die Schriesheimer in den kommenden Tagen nach oben blicken, könnte es sein, dass sie einen weißen Zeppelin erkennen. Wie das Mannheimer Energieunternehmen MVV mitteilt, setzt es die im März 2020 gestarteten Erfassungsflüge über der Weinstadt fort. Während der Flüge, die ab Montag, 18. Januar, beginnen sollen, werden Wärmebilder des Stadtgebiets erfasst.


Daraus entsteht eine detailgetreue Wärmelandkarte für Schriesheim. Dieses Projekt nennt sich CLIMAP – abgeleitet von den englischen Worten Clima (dt. Klima) und Map (Karte). Wenn das Wetter es zulässt, wird das elf Meter lange, unbemannte Luftschiff in rund 150 Metern über Schriesheim schweben. Es ist mit zwei speziellen Kameras ausgerüstet. Bei Regen oder Wind mit einer Geschwindigkeit von mehr als 20 Kilometern pro Stunde bleibt das Luftschiff am Boden.

Geringe Höhe

Da der Zeppelin in dieser vergleichsweise geringen Höhe fliegt, sind präzise Analysen von Dächern und Fassaden möglich. Hauseigentümer haben die Möglichkeit, einen individuellen Energiebericht über ihr Gebäude zu erwerben. „Dieser zeigt mögliche Schwachstellen bei der Wärmedämmung von Häusern auf. So hilft er Hausbesitzern bei der energetischen Einschätzung ihrer Immobilie“, erklärt Simon Gans aus dem MVV-Projektteam. Schriesheim sei die erste Stadt, die man auf diese Weise vermesse.


Sowohl die Karte als auch die Berichte sollen ab Sommer auf www.climap.de verfügbar sein. Immobilienbesitzer, die einer Darstellung ihrer Immobilie und der Nutzung in der MVV-Wärmelandkarte widersprechen möchten, können sich per Mail an die MVV wenden: kontakt@mvv.de. Individuelle Personen oder Autokennzeichen werden bei den Aufnahmen nicht erfasst.


Auch die Stadt ist an dem Projekt beteiligt. „Das Programm ist ein weiterer Schritt, mit dem wir uns für den nachhaltigen Umgang mit Energie in unserer Stadt engagieren“, wird Bürgermeister Hansjörg Höfer in der MVV-Mitteilung zitiert.
Der Gemeinderat hatte Anfang Februar 2020 dem Vorhaben zugestimmt, die ersten Flüge fanden nur wenig später statt, wurden aber wegen des Corona-Lockdowns unterbrochen. Für die Aufnahmen ist die kalte Jahreszeit besonders geeignet. Die Temperaturunterschiede zwischen innen und außen seien dann so groß, dass Wärmeverluste auf den Infrarotbildern besonders deutlich erkennbar seien, heißt es in der Mitteilung.

 

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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