Ladenburg - Kinderbibelwoche besucht Waldpark-Werkstatt / Passende Aufgabe zum Thema Schöpfung

Ladenburger Kinder schreinern sich zur Bibel

Von 
Peter Jaschke
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Bei Schreiner Albert Klar-Bauder (mit Mütze und Brille) in der Glashaus-Werkstatt baute eine Gruppe während der Kinderbibelwoche Nistkästen aus Holz. © Peter Jaschke

Mädchen und Jungen schleifen mit Hingabe Holz, was ihr Schmirgelpapier hergibt. „Glaubst du, dass es schon rund genug ist?“, fragt Evalotte ihre Nachbarin an der Werkbank und zeigt ihr Dachbrett. „Es ist wichtig, die Kanten zu schleifen, damit ihr euch beim weiteren Verarbeiten nicht daran verletzt“, hatte Albert Klar-Bauder zuvor erklärt. Der Schreiner, den die Kinder duzen dürfen, leitet die Gruppe beim Bau von Nistkästen in Ladenburg an.

Erstmals ist ein Viertel der Teilnehmer der evangelischen Kinderbibelwoche (Kibiwo) während der Herbstferien zu Gast in der Werkstatt der Initiative im Waldpark. Sicherheit beim Umgang mit Material und Werkzeugen ist für Klar-Bauder „das A und O“. Deshalb gibt es zunächst eine gründliche Einführung.

Der Holzwerker hat Erfahrung: 30 Jahre lang war er Werkstattleiter beim SRH-Berufsbildungswerk in Neckargemünd. „Kinder- und Jugendarbeit war mein Job, und aus dieser tollen Zeit möchte ich jetzt im Rentenalter etwas zurückgeben“, erklärt der Ladenburger. Deshalb steckt er sein Fachwissen unter anderem auch in die Mietwerkstatt für Mitglieder der Initiative im Waldpark-Glashaus.

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Ein Ziel ist es, dort bald „Eltern-Kind-Werken“ anzubieten. So sagt Klar-Bauder gerne zu, als ihn der evangelische Diakon Thomas Pilz um Unterstützung bittet. Lautet doch das Kibiwo-Thema diesmal „Schöpfung der Welt und Schönheit der Erde“.

Mit Feuereifer dabei

Passend dazu baut ein Teil der insgesamt 38 Mädchen und Jungen bei diesem erlebnispädagogischen Angebot der Kirchengemeinde an drei Tagen Nachhaltiges aus Holz – nämlich Nistkästen für Meisen und Vogelfutterhäuschen. „Die Kinder sind mit Feuereifer dabei und kaum zu bremsen“, freut sich Klar-Bauder. Es ist ihm „wichtig, nicht nur lustiges Werkeln anzubieten, sondern etwas zu vermitteln“.

Expressleim bindet schneller ab

So erfahren die Kinder beispielsweise, dass die flache Seite des Hammers zum Ansetzen kleiner Nägel dient und Expressleim schneller abbindet als normaler Holzkleber.

„Sie sollen wissen, um was es geht, und ich spüre, dass es die Kinder interessiert“, sagt Klar-Bauder zufrieden. Als Assistenten und Begleiter wirken Angelika Berens vom Kibiwo-Team und zwei angehende Konfirmanden mit, die so im Vorfeld ihr Pflichtpraktikum ableisten.

„Ich hatte als Kind früher selbst regelmäßig Spaß bei der Kibiwo, und die Werkstatt passt für mich, weil mein Vater Handwerker ist“, sagt Jonathan Baumstark (14). „Ich wollte was Lebendiges mit Kindern machen und helfe außerdem meinem Vater gerne bei Arbeiten am Haus“, erklärt der ebenfalls 14-jährige Joshua Wentz.

Auch einige der Kinder bringen handwerkliches Geschick mit. Und Klar-Bauder staunt am zweiten Tag ebenso darüber, was noch alles vom Vortag präsent ist: „Super“, lobt er die fachkundigen Antworten auf seine Fragen.

„Der Kurs macht Spaß, weil ich zwar zuhause schon mit Holz gearbeitet habe, aber hier viel über das Material dazu lerne“, sagt die zehnjährige Fünftklässlerin Clara. Auch dem elfjährigen Sean gefällt das Angebot: „Ich kann hier meine Technik fürs Holzwerken daheim verbessern.“ Einstimmig und wie aus der Pistole geschossen antworten Isabella und Clarissa auf die Frage, wie sie die Werkstattstunden bei Albert und der diesjährigen Kibiwo finden: „Cool!“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.