Verkehr

Wieder freie Fahrt am Walldorfer Kreuz

Von 
Bernhard Zinke
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Auf der A 5 zwischen dem Walldorfer Kreuz und Kronau herrscht wieder freie Fahrt. Bild: bjz 26.7.2021 © Bernhard Zinke

Rhein-Neckar. Eine der größten - und auch gefährlichsten - Baustellen der Region ist Geschichte. Am Montag hat die Autobahn GmbH die Fahrt auf der A 5 südlich des Walldorfer Kreuzes freigegeben. Freie Fahrt herrscht bereits seit Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr. Dass sich am Montag lange Lkw-Schlangen stauten, hing mit einem Unfall bei Bruchsal zusammen, der allerdings nichts mit der Baustelle zu tun hatte.

Seit Mitte 2019 haben die Arbeiter die Fahrbahnen Grundhaltung erneuert, drei Brückenbauwerke zwischen den Ortsteilen von St. Leon und Rot neu gebaut und außerdem die Lärmschutzwand in Richtung von St. Leon auf acht Meter erhöht. Auf Roter Seite müssen sich die Bürger in Sachen Lärmschutz noch gedulden: Hier kommt die Wand erst im Zuge des Walldorfer Kreuz-Umbaus, der vermutlich nicht vor Mitte dieses Jahrzehnts beginnen wird.

Rund 114 000 Fahrzeuge passieren die A 5 auf diesem Abschnitt in 24 Stunden. Damit gehört die Strecke zu einer der meistbefahrenen Routen in Deutschland. Die Infrastruktur der zum Teil mehr als 40 Jahre alten Fahrbahn sei in die Jahre gekommen, eine Sanierung dringend nötig gewesen, sagten Christine Baur-Fewson, Chefin der Stuttgarter Autobahn GmbH, und Steffen Bilger, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, bei der kleinen Feierstunde zur Verkehrsfreigabe. Die Betonfahrbahn war an heißen Tagen immer wieder aufgeplatzt und hatte sich bis zu sechs Zentimeter hoch aufgewölbt. Der Klimawandel sei auch für das Verkehrsmanagement  eine Riesenaufgabe, so Baur-Fewson. Nicht zuletzt deshalb wurde auch die Querneigung der Fahrbahn verändert, damit das Regenwasser besser abfließen kann und bei Starkregen die Gefahr des Aquaplanings reduziert wird. Auch die Ein- und Ausfädelspuren bei der Abfahrt Kronauer wurden verlängert, um Unfallgefahren zu minimieren.

Insgesamt hat die Sanierung inklusive der Ingenieurleistungen knapp 80 Millionen Euro gekostet. Weitere 25 Millionen Euro verschlang eine Baustelle südlich der Anschlussstelle Kronau, die Unterführung des Saallbachkanals, die ebenfalls am Montag für den Verkehr freigegeben wurde.

Projektleiter Jens Patitz hatte den Bürgern bei der Vorstellung des Umbaus prophezeit, dass es laut und schmutzig werden würde. Für die Ehrlichkeit hatte er nicht überall Zustimmung erhalten. Es sei für die Bürger von St. Leon-Rot nicht nur deshalb eine Belastung gewesen, sagt er rückblickend. Schließlich seien auch die drei Durchgänge und Ortsverbindungsstraßen unter der Autobahn abwechselnd und phasenweise auch gleichzeitig gesperrt gewesen. Dadurch seien Umleitungsstrecken von 15 Kilometern nötig gewesen.

Ein Dankeschön sagte Patitz auch den Baufirmen, die trotz zusätzlicher Herausforderungen durch Corona reibungslos durch die Bauzeit gekommen seien.

Für die kommenden Wochen gilt auf der A 5 weiterhin Tempo 80, weil noch verschiedene Restarbeiten auf dem Mittelstreifen und am Lärmschutz erledigt werden müssten. Das werde aber in den verkehrsarmen Zeiten passieren, versprach Patitz.

Unterdessen laufen bei der Autobahn GmbH bereits die Vorbereitungen für das nächste Großprojekt an dieser Stelle: Der Umbau des gesamten Walldorfer Kreuzes, der die hochbelastete Verbindung und die Fahrbeziehungen zwischen A 5 und A 6 noch ordnen soll. Der Vorentwurf soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, bestätigte die Autobahn GmbH am Rande des Termins. Für 2023 strebe man dann die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens an. Wie lange es dann dauert, bis gebaut werden kann, hänge von dein Einsprüchen und möglichen Klagen gegen das Verfahren ab.

Autor Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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