Fünf Pannen in drei Wochen bei der Ludwigshafener BASF

Rhein-Neckar. Beim Bürgerdialog der BASF im vergangenen September hatte es ordentlich Kritik gehagelt. Anlass war ein Regen aus Maschinenöl über Teilen von Oppau, Edigheim und Pfingstweide. Aber nicht nur diese Panne stieß den Bürgern auf. Auch dass die Fackeln über dem nördlichen Werksgelände häufig anspringen, ärgerte die Menschen, weil damit immer Lärm und heller Feuerschein verbunden sind.

Nun setzen sich die Pannen fort. Wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage bestätigte, hat es in diesem Jahr bereits fünf sogenannte Umweltereignisse gegeben, also Produktaustritte. In der Nacht zum Dienstag kam ein sechstes dazu: Wegen der Betriebsunterbrechung einer Anlage sprangen laut BASF-Mitteilung die Fackeln an, um überschüssiges Gas zu verbrennen. Damit summieren sich die Pannen auf fünf in den vergangenen drei Wochen: Am 9. und 12. März sprangen wegen Betriebsstörungen ebenfalls Fackeln an. Bereits am 27. Februar wurde im Kläranlagenauslauf eine erhöhte Konzentration von Phenoxyessigsäure festgestellt. Es gelangten nach Schätzung der BASF etwa 150 Kilo der Chemikalie aus der Kläranlage in den Rhein. Und am 10. März schließlich floss ein Gemisch aus zirka 800 Kilo Ethylenglykol und rund 30 Kilo Benzoesäure über einen Kühlwasserauslauf in den Fluss.

Ereignisse individuell betrachten

Ein strukturelles Sicherheitsdefizit sieht das Unternehmen gleichwohl nicht. „Grundsätzlich gilt, dass jedes Ereignis individuell betrachtet werden muss. Ein ursächlicher Zusammenhang besteht nicht“, so der Unternehmenssprecher.

Die Zahl der Umweltereignisse, über die per Pressemitteilung informiert werde, schwanke von Jahr zu Jahr. Sie habe seit dem Jahr 2010 zwischen fünf und 16 gelegen. Mit einem historischen Tiefstand ist in diesem Jahr aber wohl nicht zu rechnen: Im ersten Quartal dieses Jahres hat es bereits fünf Ereignisse gegeben.